Sonntag, 14. Januar 2007 / 15:52:26
ASEAN-Staaten billigen Freihandelszone
Cebu - Südostasien soll innerhalb der nächsten acht Jahre zu einer riesigen Freihandelszone zusammenwachsen. Das beschlossen die zehn Mitglieder der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) am Wochenende auf ihrem Gipfeltreffen in Cebu auf den Philippinen.
Sie einigten sich zudem auf die umfangreichste Reform ihres Verbundes seit Gründung vor 40 Jahren und auf engere Zusammenarbeit beim Kampf gegen Terroristen.
Die ASEAN-Mitglieder riefen weiter Nordokorea auf, jegliche Pläne für einen zweiten Atomtest aufzugeben. Nordkorea solle die im Jahr 2005 vereinbarte Denuklearisierung nachweisbar wieder aufnehmen und sich am Atomwaffensperrvertrag beteiligen, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung des Gipfels.
Die ASEAN-Staaten stellten sich hinter die Sanktionen gegen Nordkorea, die die UNO nach den Raketentests im Juli und dem Nukleartest im Oktober verhängt hatten.
Starkmachen für ärmere Länder
Ausserdem forderten die ASEAN-Länder reiche Kreditgeber am Sonntag auf, vorübergehend auf die Rückzahlung von Schulden zu verzichten, damit die 102 ärmsten Länder das Geld zur Armutsbekämpfung nutzen können.
Mit China unterzeichneten die Regierungschefs ein Handelsabkommen, um den Telekom- und den Transportbereich zu liberalisieren. Mit Indien ist ein Freihandelsabkommen noch in diesem Sommer vorgesehen.
Die Freihandelszone mit rund 600 Millionen Einwohnern soll 2015 und damit fünf Jahre früher als bislang geplant vollzogen werden. ASEAN rechnet durch den Abbau von Zöllen und Tarifen mit mindestens einem Drittel mehr Handelsvolumen. Zur Zeit beträgt es umgerechnet rund 240 Milliarden Euro (386 Mrd. Fr.).
Anti-Terror-Verbund
Parallel soll der Verbund, der noch auf Konsens- und Nichteinmischungsprinzipien basiert, grundlegend reformiert werden. Schon bei der nächsten Sitzung im Herbst in Singapur soll der Entwurf einer Charta geprüft werden, die Mehrheitsentscheidungen erlaubt. Gegen Mitglieder, die Abkommen nicht einhalten, sollen Sanktionen verhängt werden dürfen.
Die Staats- und Regierungschefs unterzeichneten zudem eine Anti- Terror-Konvention, um den Kampf gegen muslimische Extremisten zu verstärken.
Der Gipfel geht an diesem Montag mit einem Treffen mit den Premierministern aus Australien und Neuseeland zu Ende.
ht (Quelle: sda)
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