Dienstag, 9. Januar 2007 / 16:33:00
Milder Winter hat wenig Einfluss auf Tiere und Pflanzen
Bern - Die seit Tagen anhaltenden milden Temperaturen in der Schweiz bringen gewisse Pflanzen zum Blühen. Ein grösseres Problem für Flora und Fauna stellen sie allerdings nicht dar. Schwierig würde es erst bei einem grösseren Kälteeinbruch.
Und ein solcher ist derzeit nicht in Sicht - im Gegenteil: Für Mittwoch prognostiziert MeteoSchweiz Temperaturen von bis zu 16 Grad im Flachland.
Wie SF Meteo am Abend mitteilte, waren die ersten neun Tage des Januars zu warm. Verglichen mit dem Januarmittel der Jahre 1961 bis 1990 zeigten Basel und das Mittelland einen Wärmeüberschuss von 6 bis 7 Grad. Grund ist die Westwindlage, die milde Atlantikluft in die Schweiz steuert.
Sofern sie nicht zur Regel werden, haben derart milde Winter wie der bisherige keine schwerwiegenden Konsequenzen für die Natur. Für das Wild sei das Wetter sogar vorteilhaft, sagte Nicole Imesch, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesamt für Umwelt (BAFU).
Liege kein Schnee, fänden Gämse, Reh und Hirsch mehr Futter. Auch werde das Wild weniger gestört, etwa durch Skifahrende abseits der Pisten. Auch den Insekten kommt das warme Wetter entgegen. Imesch rechnet darum mit vielen Mücken in diesem Jahr.
Igel haben Probleme
Probleme dagegen haben die Igel, erklärte Imesch: Die milden Temperaturen lassen sie nicht in den Winterschlaf fallen und gleichzeitig finden die noch wachen Tiere nicht mehr genug Futter.
Unter den Vögeln bleiben viele Kurzstreckenzieher in der Schweiz zurück. So beobachtet Martin Spiess, Projektleiter bei der Vogelwarte Sempach, immer noch Ringeltauben und Sommergoldhähnchen. Gleichzeitig kommen die Wintergäste, die sonst die Gewässer bevölkern, weniger zahlreich.
In der Vegetation lässt der warme Winter Blüten wachsen, wie sich derzeit an einigen Pflanzen zeigt. Sind die Knospen an Sträuchern und Bäumen bereits zu stark entwickelt, kann ein starker Kälteeinbruch Schäden verursachen, warnt MeteoSchweiz.
smw (Quelle: sda)
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