Dienstag, 26. Dezember 2006 / 10:08:00
Georgien kauft Erdgas aus Aserbaidschan
Moskau - Als Antwort auf massive Preiserhöhungen durch Russlands Gasmonopolisten Gazprom reduziert Georgien seine Abhängigkeit von russischem Erdgas. Dies meldete die Agentur Interfax.
Der georgische Ministerpräsident Surab Nogaideli und der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew vereinbarten demnach am Montag die Lieferung von täglich einer Millionen Kubikmeter Gas aus Aserbaidschan an Georgien.
Der Preis, der nicht genannt wurde, sei für Georgien akzeptabel, sagte Nogaideli nach dem Treffen in Baku. Alijew betonte seinerseits, Georgien und Aserbaidschan hätten sich immer gegenseitig geholfen. Das würde auch in «schwierigen Zeiten» so bleiben.
Zusagen der Türkei
Die Türkei hatte Georgien bereits vergangene Woche zugesagt, 800 Millionen Kubikmeter Erdgas aus aserbaidschanischen Lieferungen abzutreten. Der Jahresbedarf des Kaukasusstaates wird auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Kubikmeter Gas geschätzt.
Zwischen Moskau und Tiflis war es wegen des Preises für russisches Gas zum Streit gekommen. Georgien sei nicht bereit, den geforderten Preis von 235 US-Dollar für 1000 Kubikmeter Gas zu zahlen, hatte der der georgische Wirtschaftsminister Georgi Arweladse kürzlich erklärt.
Gazprom teilte am vergangenen Freitag mit, Georgien habe den russischen Preisforderungen nachgegeben. Drei georgische Firmen hätten für 2007 Verträge über 1,1 Milliarden Kubikmeter russisches Gas geschlossen.
Weiter auf Russland angewiesen?
Inwieweit Georgien nach dem Abkommen mit Aserbaidschan noch auf russisches Gas angewiesen bleibt, ist unklar. Vergangenen Freitag erklärte Nogaideli, sein Land sei wegen technischer Schwierigkeiten in Aserbaidschan gezwungen, während der ersten Wochen des neuen Jahres noch Gas aus Russland zu beziehen.
Der georgische Regierungschef warf Russland politische Erpressung vor. Die Gazprom-Führung erklärte dagegen, von allen Auslandskunden würden künftig marktübliche Preise verlangt.
ht (Quelle: sda)
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