Donnerstag, 21. Dezember 2006 / 16:16:23
Bohrturm wird demontiert
Basel - Nach dem künstlichen Erdstoss in Basel wird der Geothermie-Bohrturm demontiert; die Bohrleute können gehen. Die Geopower AG will damit Zeit gewinnen für Analysen und Standkosten vermeiden. Ein neuer Bohrturm stünde in sechs bis neun Monaten.
Der Verwaltungsrat der Geopower Basel AG als Trägerin des Energie- Pionierprojektes «Deep Heat Mining» hat am Mittwoch eine «zusätzliche Phase» beschlossen, wie das Unternehmen mitteilte.
Dabei sollen die bis zum Stopp nach dem Erdstoss vom 8. Dezember gewonnenen Daten «ohne Zeit- und Kostendruck» analysiert werden.
Der still stehende Bohrturm samt Personal kostet unter dem Strich laut Geopower-Verwaltungsratspräsident Heinrich Schwendener eine sechsstellige Summe pro Tag.
Darum habe man nun Turm und Team per sofort «frei gegeben». Die Bohrfirma könne damit anderswo nach Öl oder Gas bohren; die Branche boome derzeit, sagte er auf Anfrage.
Unerwartet starker Erdstoss
Gründlich analysiert werden sollen die Daten aus der ersten so genannten «Stimulationsphase».
Dabei war durch ein erstes Bohrloch Wasser mit Hochdruck 5000 Meter tief ins Gestein gepresst worden, um dieses so aufzubröseln, dass später genügend Wasser mit wenig Druck zu einem zweiten Bohrloch fliessen und sich erhitzen kann.
Dieses Stimulieren oder «Klüften» hatte den mit einem Wert von 3,4 unerwartet starken Erdstoss ausgelöst - eine von insgesamt rund 12 000 Erschütterungen, von denen zuvor fast keine bemerkt worden war.
Rapport an die Regierung
Laut Schwendener ist die entscheidende Frage, ob garantiert werden kann, dass das Projekt keine starken Stösse mehr auslöst.
Bis zum 5. Januar muss Geopower nun der Regierung rapportieren. Einen Entscheid über die Fortsetzung und allfällige Auflagen erwartet Schwendener bis Ende Januar 2007.
Die Projektkosten sind laut Communiqué bis und mit der neuen Phase gedeckt. Die Mittel für eine nötige Kapitalaufstockung seien bei den Aktionären bewilligt.
rr (Quelle: sda)
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