Sonntag, 10. Dezember 2006 / 11:00:00
Straftatbestand «Schreckung der Bevölkerung»
Basel - Nach dem unerwartet heftigen Erdstoss, der am frühen Freitagabend den Raum Basel erschüttert hatte, bleiben die Arbeiten am Geothermieprojekt «Deep Heat Mining» vorläufig eingestellt. Das Erdbeben der Stärke 3,4 hatte zahlreiche Leute aufgeschreckt.
Ausgelöst wurde das Erdbeben beim Einpressen von Wasser in eine Tiefe von fünf Kilometern. Die Verantwortlichen der für das Projekt zuständigen Geopower Basel AG entschuldigten sich am Samstag vor den Medien dafür, die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt zu haben. Eine Gefährdung habe jedoch nicht bestanden.
Die Basler Staatsanwaltschaft eröffnete noch am Freitagabend ein Strafverfahren gegen die Projektverantwortlichen und stellte Daten sicher. Als Straftatbestände in Frage kommen Sachbeschädigung und Schreckung der Bevölkerung.
Strafverfahren eröffnet
Nach dem von einem lauten Knall begleiteten Erdstoss gingen bei den Rettungsdiensten rund 1000 Anrufe ein, wie Einsatzleiter Rolf Meyer von der Krisenorganisation Basel-Stadt sagte.
Rund zehn Meldungen betrafen Sachbeschädigungen wie Risse in der Fassade oder herunter gefallene Gegenstände. Die Bevölkerung wurde via Radio über das Erdbeben informiert. Verletzt wurde niemand.
Als das Erdbeben der Stärke 3,4 auf der Richterskala um 17.48 Uhr den Raum Basel erschütterte, hatte die Geopower die auslösenden Einpressversuche mit Wasser bereits gestoppt. Denn schon am frühen Freitagmorgen um 4.06 Uhr hatte ein Erdstoss der Stärke 2,7 viele Menschen aufgeschreckt. Nun lässt die Geopower den Druck auf das natürliche Niveau absinken.
Die für das Geothermieprojekt «Deep Heat Mining» nötigen Einpressversuche wurden Anfang Dezember in Kleinhüningen gestartet. Unter hohem Druck wurde Wasser durch eine 5009 Meter tiefe Bohrung ins Gestein gepresst, um dessen Durchlässigkeit zu erhöhen. Aus der Tiefe soll dereinst Wärme für ein Pilot-Kraftwerk gewonnen werden.
li (Quelle: sda)
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