Freitag, 8. Dezember 2006 / 16:26:45
Siniora wehrt sich gegen Hisbollah-Chef
Beirut - Die schiitische Hisbollah Bewegung bringt nach den Worten des libanesischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora mit ihrer Rhetorik die Libanesen gegen sich auf. Er warf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vor, Schwarz-Weiss-Malerei zu betreiben.
Damit habe Nasrallah die Libanesen wütend gemacht und in Sorge versetzt, sagte der von der pro-syrischen Opposition bedrängte Siniora.
«Man kann sich doch nicht einfach hinstellen und sagen: Wer nicht auf meiner Seite steht, ist kein Nationalist. Wer nicht auf meiner Seite steht, ist ein Verräter», sagte Siniora in einer Stellungnahme zu einer Rede Nasrallahs vom Donnerstag.
In der Rede, die auf Grossbildschirmen für die pro-syrischen Demonstranten vor dem Regierungspalast übertragen worden war, hatte Nasrallah erklärt, die Regierung vertrete nicht die «wirkliche Mehrheit» der Libanesen. «Liest er aus dem Kaffeesatz oder aus der Hand, oder woher weiss er das?», fragte Siniora.
Bildung einer Regierung der nationalen Einheit
Die Hisbollah, die schiitische Amal-Bewegung und die Anhänger des Christen-Generals Michel Aoun fordern die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit. Pro-syrische Kräfte sollen ihrer Meinung nach so viele Posten besetzen, dass sie Entscheidungen blockieren können.
Die Siniora-Regierung wirft der Opposition vor, ihr Hauptanliegen sei es, die Aufklärung des Mordes an Ex-Ministerpräsident Rafik Hariri im Februar 2005 durch ein internationales Tribunal zu verhindern.
smw (Quelle: sda)
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