Sonntag, 3. Dezember 2006 / 10:10:09
Pro-Syrische Massenproteste gehen weiter
Beirut - Hunderte verbrachten die Nacht auf Sonntag in einem Zeltlager am Regierungssitz in der libanesischen Hauptstadt.
Den zweiten Tag in Folge hat die pro-syrische Opposition im Libanon ihre Proteste gegen die Regierung fortgesetzt.
Fahnen mit Fotos von Hisbollahführer Scheich Hassan Nasrallah, dem Vorsitzenden der christlichen Opposition, Ex-General Michel Aoun, und dem schiitischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri flatterten über den Zelten, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Soldaten versperrten den Weg zum Regierungssitz. Die Proteste hatten am Freitag begonnen, als gemäss Medienberichten hunderttausende Menschen in einer Grossdemonstration im Zentrum Beiruts den Rücktritt der westlich orientierten Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora forderten.
Hinter den Protesten stehen die Schiiten-Bewegungen Hisbollah und Amal und die Anhänger des christlichen Oppositionspolitikers Michel Aoun. Für die Hisbollah ist Syrien neben dem Iran der wichtigste Verbündete.
Stärkung durch europäische Spitzenpolitiker
Europäische Spitzenpolitiker stärken derweil Libanons Regierung demonstrativ den Rücken. Der deutsche Aussenminister Frank- Walter Steinmeier traf in Beirut den libanesischen Regierungschef Fuad Siniora.
Danach sagte Steinmeier, wer Demokratie erhalten wolle, dürfe nicht zulassen, dass die gewählte libanesische Regierung «von der Strasse in Frage gestellt wird». Zuvor hatte Steinmeier auch den Hisbollah- nahen Parlamentspräsidenten Nabih Berri getroffen.
Ägyptens Präsident Husni Mubarak warnte unterdessen in Kairo vor ausländischer Einmischung in die Angelegenheiten Libanons.
dl (Quelle: sda)
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