Mittwoch, 6. Dezember 2006 / 19:19:38
FDP fordert Offensive im Bereich Geothermie
Bern - Die FDP-Fraktion reicht in der Wintersession ein umfassendes Vorstosspaket zur Energiepolitik ein. Sie fordert vom Bundesrat eine innovative und nachhaltige Energiepolitik, welche die Versorgungssicherheit stärkt.
Dies geht aus einer Medienmitteilung der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz vom 5. Dezember hervor. Abgelehnt wird dagegen die Stromproduktion in Gaskraftwerken, weil diese zu viel CO2 ausstossen und damit den Klimazielen zuwider laufen. Zudem verlangt die FDP eine Forschungsoffensive für Geothermie und Wärmepumpen.
Die FDP will eine intelligente, nachhaltige Energieproduktion, welche die Versorgungssicherheit gewährleistet. Nicht in Frage kommt die Deckung der drohenden Stromlücke mit Energie aus Gaskraftwerken. Diese Gaskraftwerke würden ein Mehrfaches an CO2 ausstossen, als mit der CO2-Abgabe eingespart werden könnte. Dieser krasse Widerspruch zwischen Umwelt- und Energiepolitik des Bundes muss beseitigt werden.
Ausbau der Wasserkraft
Die Deckung der Stromlücke ist mit dem entsprechenden Strom-Mix möglich: Die Wasserkraft muss ausgebaut werden, neue erneuerbare Energien sind zu nutzen, die Energieeffizienz ist zu steigern und der verbleibende Bedarf ist durch Kernenergie zu decken. Damit die Kernenergieanlagen in nützlicher Frist erneuert und modernisiert werden können, verlangt die FDP-Fraktion, dass das bestehende Gesetz entsprechend umgesetzt wird. Eine Verkürzung und Vereinfachung der Bewilligungsverfahren für den Bau und den Betrieb eines Kernkraftwerks ist unter den aktuellen gesetzlichen Bedingungen möglich.
Bei den neuen erneuerbaren Energien fordert die FDP eine Offensive im Bereich der Geothermie. Die Forschung bei diesen Technologien ist zu intensivieren. Bei den Wärmepumpen ist die Forschung für mehr Effizienz ebenfalls voranzutreiben. Die Schweiz soll bei diesen Technologien weltweit führend werden.
Erdöl-Abhängigkeit verringern
Weil die Klimaziele nur global erreicht werden können, sind auch Anstrengungen im Ausland notwendig. Die FDP-Fraktion will deshalb die Entwicklungszusammenarbeit stärker mit der Energie- und Umweltpolitik verknüpfen. Die Förderung der CO2-armen Energieproduktion in Entwicklungsländern würde gleich zu zwei positiven Effekten führen: Erstens ist es ein nachhaltiger Beitrag zum Umweltschutz und zweitens können die ressourcenarmen Staaten ihre Abhängigkeit von teuren Energieimporten (insbesondere von Erdöl) verringern.
Die Vorstösse der FDP-Fraktion sind eine Umsetzung der Beschlüsse der Delegiertenversammlung vom 14. Oktober in Sempach. Die Delegierten haben dort das Positionspapier „Nachhaltige Energiepolitik setzt auf Innovation“ beschlossen. Auf kantonaler Ebene hat die FDP bereits parlamentarische Vorstösse eingereicht, so zum Beispiel in den Kantonen Aargau und Bern.
ht (Quelle: pd)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
Links zum Artikel:
Schweiz. Vereinigung für Geothermie
In Verbindung stehende Artikel:
Deutsche steigern Geothermie auf 1 Gigawatt
Freitag, 9. Februar 2007 / 09:30:21