Schiitenführer Sadr tritt aus Regierung aus

Die Gruppe begründete den Schritt mit dem Treffen zwischen US- Präsident George W. Bush und dem irakischen Regierungschef Nuri al- Maliki, das eine «Provokation» sei. Bush und Maliki sollten am Abend in Amman zusammenkommen.

Die Sadr-Gruppe war mit fünf Ministern in der Regierung vertreten und stellt 30 Abgeordnete im Parlament. Bereits am Freitag hatte die Bewegung mit dem Austritt aus der Regierung gedroht, wenn Al-Maliki die Begegnung mit Bush nicht absage.

Austrittsdrohung der Sunniten

Der Sprecher sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija, die Minister der grössten Sunniten-Partei würden die Regierung verlassen, falls sich diese auch künftig nicht an bereits getroffene Vereinbarungen halten sollte. Eine der wichtigsten Forderungen der Sunniten ist die Entwaffnung der schiitischen Milizen.

Mit intensiven diplomatischen Bemühungen versuchen die USA und einige Nachbarstaaten des Iraks derzeit, die Gewalt an Euphrat und Tigris zu stoppen. Bushs Sicherheitsberater Stephen Hadley bezweifelte jedoch kurz vor dem Gipfeltreffen in Amman, dass Al- Maliki die Gewalt in seinem Land in den Griff bekommen könne.

Proteste in Jordanien

Der jordanische König beriet sich derweil als Vorbereitung auf den Gipfel mit irakischen Führungspersönlichkeiten. Er traf unter anderem den Vorsitzenden der Schiiten-Partei SCIRI, Abdul Asis al- Hakim, deren Miliz an Mordaktionen gegen Sunniten beteiligt sein soll.

Die islamistischen Oppositionsparteien und Gewerkschaftgruppen Jordaniens lehnen den Bush-Besuch in Amman ab. Rund 750 jordanische Oppositionelle und einige Iraker protestierten in Amman gegen Bush. Sie trugen Transparente mit der Aufschrift «Willkommen Terrorist».

ht (Quelle: sda)

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