Mittwoch, 29. November 2006 / 10:00:00
Wie die Nasa für Tofwerk den Prototypen finanzierte
Das TOF (Time-of-Flight-Massenspektrometer) sei «das Herzstück der Analysegeräte für alle möglichen Messungen», sagt Katrin Fuhrer, die in Thun mit Partner Marc Gonin die Tofwerk AG gegründet hat und erfolgreich führt. Die Nasa hat mitgeholfen. (ps/IFJ)
Die Idee für ihr TOF stammt aus der Kälte Grönlands: Bei 30 Grad Minus, ärgerte sich Klimaforscherin Fuhrer über die langsamen und ungenauen Messergebnisse – und beschloss, zusammen mit Gonin eine bessere Methode zu entwickeln.
Von Grönland über Giessen in die USA
Erste Station war das Institut für Massenspektrometrie in Giessen (D), wo ein erstes Gerät entstand, mit dem die Entwickler aber nicht zufrieden waren. Für die weitere Finanzierung mussten sich Fuhrer und Gonin also etwas einfallen lassen.
Sie wussten, dass in den USA der Staat über das Programm SBIR (Small Business Innovation Research) innovative Entwicklungen grosszügig finanziert: Staatliche Institutionen schreiben Projekte aus und die KMU bewerben sich darum.
Das Gerät, das die Nasa gesucht hatte
Katrin Fuhrer und Marc Gonin wechselten deshalb 1998 in die USA – und gewannen prompt für eine amerikanische Firma einen Nasa-Auftrag. Diese wollte die Luftverhältnisse beim Start eines Spaceshuttles messen – und suchte dafür genau jenes Gerät, das Katrin Fuhrer im Grönlandeis vermisst hatte.
«So hat uns eigentlich der amerikanische Staat die Entwicklung finanziert», lacht Fuhrer. Und präzisiert gleichzeitig: «Profitiert haben alle Beteiligten.
Vigier-Preis gibt Schub in der Schweiz
Ziel für Fuhrer und Gonon blieb die eigene Firma. Nach der Rückkehr in die Schweiz gründeten sie die Tofwerk AG. Und stellten fest, dass sich in der Schweiz einiges geändert hatte: «Wir stiessen auf ein positives Feedback und bekamen unbürokratisch und rasch Unterstützung.» Für zusätzlichen Schub sorgte der de Vigier-Preis 2003. «Er ersparte uns eine zusätzliche Finanzierungsrunde und brachte uns viele Kontakte. Zudem wird er von den Kunden als ein Zeichen der Seriosität anerkannt», sagt Marc Gonin.
Weitere Wachstumssprünge liegen drin
Die Kunden bauen das bauen das Tof von Tofwerk in ihre Produkte ein, die dank dem schnellen und präzise Messgerät aus der Schweiz Substanzen analysieren, Verunreinigungen messen oder die Qualität von Produkten verbessern.
Noch stehen die Biotech- und Pharmaindustrie nicht im Auftragbuch des Thuner Unternehmens. Das wäre für Tofwerk dann der nächste Wachstumssprung.
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