Mittwoch, 8. November 2006 / 06:36:42
Den Hightech-Highflyer HeiQ zieht es in den Aargau
Vom Zürcher Technopark in die Räume der ehemaligen Chemiefabrik Solvay in Zurzach: HeiQ Materials wird grösser und wird das Granulat mit den Nano-Silberpartikeln für schweissfreie Textilien ab 2007 im Aargau produzieren. Dem Standortentscheid ist eine für Start-ups ungewöhnlich aufwendige Evaluation vorausgegangen.
«Für uns als forschungsorientiertes Hightech-Unternehmen war das Angebot des Aargaus ideal», erklärt HeiQ-Mitgründer Carlo Centonze: «Das Technologiezentrum auf dem Solvay-Industriepark-Areal bietet eine sehr gute Infrastruktur. Zudem sind wir sehr nahe bei unseren Forschungspartnern wie zum Beispiel dem PSI und der Fachhochschule in Windisch.»
Die Finanzen waren nur ein Entscheidungsfaktor
Die rein finanziellen Anreize haben jedoch nicht den Ausschlag gegeben, betont Centonze: «Das war nur einer von vielen Faktoren. Wichtiger war für uns neben der Ausstattung der Räumlichkeiten, der Lebensqualität in der Region und der Nähe zu den Zentren auch, dass der Aargau als einziger Kanton über einen Fonds verfügt, aus dem nach dem Modell der KTI-Projekte Forschungsvorhaben finanziert werden können.»
Die Mehrfach-Preisträger expandieren auch qualitativ
HeiQ Materials, 2005 von Carlo Centonze und Murray Height gegründet, hat dieses Jahr den Venture Leaders Award gewonnen, war Sieger beim De Vigier-Preis und verfügt über das KTI Start-up Label. Das Unternehmen produziert ein Granulat, in das schweisshemmende Silberpartikel in Nanogrösse eingearbeitet sind. Verwendet wird das Produkt für Sport- und Freizeitkleidung, aber auch für Textilien aus dem Medizinal- und Sicherheitsbereich sowie in weiteren Applikationen in verschiedenen Bereichen.
40 Kriterien, um die Offerten auseinander zunehmen
Im Vorfeld der (erfolgreichen) Finanzierung im Juni 2006 «sind wir von den Venture-Capitalists richtiggehend auseinander genommen worden», erklärt Carlo Centonze. Mit den potenziellen Standortkantonen ist HeiQ Materials nun offensichtlich ähnlich verfahren: «Wir haben 40 Evaluations-Kriterien erarbeitet, auf denen wir die Ausschreibung aufbauten. Aus den ursprünglich acht Offerten wählten wir in einer ersten Runde vier aus, mit denen wir dann intensive Gespräche geführt haben. Aus diesen vier sehr kompetitiven Offerten mussten wir uns am Schluss für einen einzigen Standort entscheiden – eben für Zurzach.»
Der Aufwand für das komplexe Verfahren habe sich auf jeden Fall gelohnt, ist der Unternehmer überzeugt. Ein Schema F gebe es dabei allerdings nicht, betont Centonze: «Der Kriterienraster muss je nach Branche anders aussehen.» Der Umzug von HeiQ Materials ins untere Aaretal wird im ersten Quartal 2007 stattfinden.
PS (Quelle: IFJ)
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