Donnerstag, 10. August 2006 / 17:44:43
Schweizer Bauern atmen nach Hitzewelle auf
Bern - Nach der Hitzewelle und lang andauernden Trockenheit ist Wasser nun kein Problem mehr.
Allerdings ist die Vegetation aus dem Tritt geraten, die Ernten verzögern sich. Wegen Ausfällen könnten sogar die Preise anziehen. Bis in zehn Tagen sollte sich die Situation normalisiert haben - dies ist die Einschätzung des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten.
«Beim Salat konnten sich keine Köpfe bilden, bei Gurken und Tomaten sind ebenfalls Ernteausfälle zu erwarten», sagte Sprecherin Regine Duta der Nachrichtenagentur SDA. Die Situation sei stark von der Bewässerung abhängig.
Bei den Kartoffelbauern dasselbe Bild: Wegen des nass-kalten Frühlings verzögerte sich schon das Anpflanzen, die extreme Hitze und Trockenheit im Juli bremste den Zyklus weiter. Mit dem heftigen Regen in der ersten August-Woche haben sich die schlimmsten Befürchtungen aber wieder verzogen.
Verzögerung der Ernte
Für den Branchenverband Swisspatat sieht es derzeit lediglich nach einer Verzögerung der Ernte aus - mit gewissen Einbussen. Es sei aber noch zu früh, Schlüsse zu ziehen, so Geschäftsführer Ernst König.
Im schlimmsten Fall könnte der Wachstumsstopp nicht mehr auch nur annähernd aufgeholt werden. Eine Verknappung würde die Preise hochtreiben, - auch für Pommes frites und Chips. Aber diese Entwicklung hält König für wenig wahrscheinlich, auch deshalb, weil er nicht mit einer Rückkehr der Hitze rechnet. Noch optimistischer seien seine Kollegen aus EU-Ländern.
Im Tessin vier Jahre Trockenheit
Als dramatisch schätzt der Schweizerische Bauernverband (SBV) die Situation im Tessin ein. Nach vier Jahren Trockenheit sei die Weidewirtschaft südlich der Alpen in Frage gestellt, sagte SBV- Sprecherin Sandra Helfenstein.
Und die Trockenheit halte an, auch in den italienischsprachigen Tälern Graubündens, sagte Peter Hess, Präsident des Tessiner Bauernverbandes, an der SBV-Tagung in Olivone TI.
fest (Quelle: sda)
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