Donnerstag, 3. August 2006 / 12:45:47
Islamische Länder fordern sofortige Waffenruhe
Kuala Lumpur - Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) hat eine sofortige Waffenruhe im Nahen Osten gefordert. UNO-Friedenstruppen müssten in die Krisenregion entsandt werden, hiess es.
Der Zusammenschluss von 57 islamischen Staaten rief nach einem Krisentreffen in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur die Vereinten Nationen zu schnellem Handeln auf.
Die Konferenz verlangte vom UNO-Sicherheitsrat, «seiner Verantwortung für die Beibehaltung des internationalen Friedens nachzukommen, indem er sich für eine umgehende und sofortige Waffenruhe ausspricht und diese durchsetzt».
Erklärung
In einer Erklärung verurteilte die OIC abermals die «fortdauernde israelische Aggression gegen den Libanon». Die Vereinten Nationen müssten eine Untersuchung über «kriminelle Akte» von Seiten Israels in der jüngsten Nahost-Krise einleiten.
Israel müsse dafür zur Verantwortung gezogen werden, dass es gegen die weltweit geltenden humanitären Rechte und Menschenrechte verstosse. «Wir sind fest davon überzeugt, dass es keine Straffreiheit geben darf», erklärte die OIC.
Ahmedinedschad anwesend
An dem Treffen hatten Vertreter von 18 OIC-Staaten teilgenommen, darunter der iranische Präsident Mahmud Ahmedinedschad sowie ein Vertreter Syriens. Malaysia hat derzeit den Vorsitz der OIC inne.
Der OIC gehören 57 Länder an. Am Treffen in Kuala Lumpur nahmen Spitzenpolitiker aus 17 Staaten teil, darunter der Iran und Syrien. Die Konferenz hatte zuvor schon die «israelische Aggression im Libanon» verurteilt.
Recht auf Selbstverteidung
«Das Recht auf Selbstverteidigung ist kein Blankoscheck dafür, alles zu tun, was man will, und Menschen massenhaft zu töten», sagte der malaysische Aussenminister Syed Hamid Albar. Malaysia hat derzeit den Vorsitz der OIC inne.
In einer Videobotschaft richtete sich auch der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora an die islamischen Politiker. Nach seinen Angaben kostete Israels Krieg gegen die Hisbollah in Libanon bislang 900 Menschen das Leben. Rund ein Drittel der Opfer seien Kinder unter zwölf Jahren gewesen.
fest (Quelle: sda)
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