Samstag, 17. Juni 2006 / 18:11:47
Pentagon bestätigt Gefangenen-Misshandlungen
Washington - Spezialeinheiten der US-Streitkräfte haben unzulässige Verhörmethoden bei irakischen Häftlingen angewandt.
Das geht aus einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums hervor. Gefangene wurden bis zu 17 Tage lang nur mit Wasser und Brot ernährt, heisst es in dem Bericht.
Wie die «New York Times» berichtet, ereigneten sich die Vorfälle 2004 in einem Zeitraum von vier Monaten, lange nachdem solche Behandlungen untersagt worden waren.
Brigadegeneral Richard Formica schrieb in dem Untersuchungsbericht des Pentagons, die Spezialeinheiten hätten einigen Gefangenen nur Wasser und Brot gegeben, wenn diese nicht aussagebereit gewesen seien. So habe ein Gefangener 17 Tage lang nichts anderes erhalten.
Gefangene konnten weder stehen noch liegen
Andere seien 7 Tage lang in so kleinen Zellen eingesperrt gewesen, dass sie weder stehen noch liegen konnten. Laute Musik habe sie am Schlafen gehindert. Mehrere Häftlinge seien nackt mit Wasser übergossen und dann in Räumen mit Klimaanlagen oder in der Kälte verhört worden.
Trotz der Untersuchungsergebnisse sieht Formica keine Notwendigkeit zu Disziplinarmassnahmen. Die Soldaten hätten falsch gehandelt, es liege aber kein absichtlicher Missbrauch vor. Verantwortlich seien unzulängliche Führung, nicht aber persönliche Fehler.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Krieg gegen Terror schadet Menschenrechten
Dienstag, 23. Mai 2006 / 23:56:35