Transatlantische Börsenhochzeit

Durch die Zehn-Milliarden-Dollar-Transaktion wird der mit Abstand weltgrösste Aktienmarkt mit einem Handelsvolumen von 21 Billionen (21 000 Mrd.) Euro entstehen.

Obwohl der Zusammenschluss als «Fusion Gleicher» deklariert wurde, sieht die Wall Street die Transaktion als Kauf der Euronext durch die NYSE an. Es entsteht die weltgrösste Börsengesellschaft im Wert von 15 Mrd. Euro. NYSE-Chef John A. Thain versprach den Aktionären 295 Mio. Euro Synergien aus der Fusion.

Thain soll die neue Holding NYSE Euronext von New York aus leiten. Euronext-Chef Jean-François Théodore soll als Vizechef von Paris und Amsterdam aus das internationale Geschäft verantworten.

Starke Position im elektronischen Derivatehandel

Für die NYSE bietet die Fusion mit Euronext den Wiederanschluss an den Markt für Börsengänge, der in den vergangenen Jahren aus den USA abgewandert war.

Ausserdem erhält die NYSE mit der Londoner Euronext LIFFE eine starke Position im elektronischen Derivatehandel und kann sich dem Wettbewerb der New Yorker Konkurrenzbörse Nasdaq stellen, die mit 25,1 Prozent bei der Londoner LSE eingestiegen ist.

Deutsche Börse blitzte ab

Die Deutsche Börse bemühte sich seit Monaten um eine Fusion mit Euronext und legte zuletzt ein Angebot von 8,6 Mrd. Euro vor, blitzte allerdings Ende Mai bei den Euronext-Aktionären ab, die sich alle Optionen offen hielten. Bei ihnen liegt die letzte Entscheidung.

Die Deutsche Börse gibt jedoch nicht auf. Man wolle «weiter auf einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen hinarbeiten» und sei «unverändert von der Werthaltigkeit eines Zusammenschlusses mit Euronext und vom positiven Effekt eines solchen Zusammenschlusses für den europäischen Kapitalmarkt überzeugt», heisst es in einer knappen Mitteilung.

smw (Quelle: sda)

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