Freitag, 26. Mai 2006 / 07:34:38
Polizei erhält 40 Bilder aus der Bevölkerung
Basel - Nach den Fussball-Krawallen in Basel hat die Staatsanwaltschaft zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen: Sie forderte die Bevölkerung auf, ihr Bildmaterial zu übergeben.
Bisher erhielt sie 40 Bilder, wie ein Sprecher gegenüber «10vor10» sagte.
Bei den meisten Bildern handle es sich um MMS, sagte Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, in der Sendung. Darunter seien brauchbare Aufnahmen. Zusammen mit den Polizeibildern dienten sie den Ermittlungen.
Sachschaden von einer Millionen Franken
Der Sachschaden beläuft sich nach einer vorläufigen Bilanz laut Gill auf mindestens eine Million Franken. Bereits kurz nach den Krawallen hatte die Polizei von einem sechsstelligen Betrag gesprochen. Beschädigt wurden insbesondere Baustellen, Trams und Autos.
Die Staatsanwaltschaft erhofft sich, dass auf den Bildern Personen erkennbar sind, die strafbare Handlungen verübt haben. Ob das private Beweismaterial vor Gericht verwertet werden darf, muss der Richter im Einzelfall entscheiden.
Vorgehen heikel
Daniel Menna, Sprecher des Eidg. Datenschutzbeauftragten, hatte das Vorgehen als heikel bezeichnet. Es sei zwar legitim, auf private Beweismittel zurückzugreifen. Es dürfe aber nicht sein, dass Überwachungsaufgaben delegiert würden.
Bei den schweren Krawallen nach dem Fussballspiel FCB-FCZ waren am 13. Mai in Basel mehr als 100 Personen verletzt worden. Die Krawalle begannen beim Siegestreffer des FCZ in der 93. Minute des Spiels und zogen sich bis gegen Mitternacht hin. Die Polizei setzte Gummischrot und Tränengas ein.
fest (Quelle: Si)
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