Montag, 10. April 2006 / 15:32:33
500'000 für Reform des US-Einwanderungsrechts
Washington - In den USA haben mehr als eine halbe Million Menschen für die Rechte von Einwanderern demonstriert.
Allein durch die Strassen der texanischen Metropole Dallas zogen am Sonntagnachmittag rund 500´000 Menschen. Dies waren fünf bis zehn Mal so viele Demonstranten wie von Polizei und Organisatoren erwartet. An dem Protestzug beteiligten sich viele Einwanderer aus Lateinamerika. Auch in Miami gingen Menschen auf die Strasse, um mehr Rechte für illegale Einwanderer einzufordern.
Die etwa 2500 Demonstranten verlangten eine «Totalamnestie» für Immigranten ohne gültige Einwanderungspapiere. An der Veranstaltung beteiligte sich der katholische Erzbischof der Stadt, John Favarola.
Ärger über Reformen
In Salt Lake City, Detroit und anderen Städten demonstrierten ebenfalls tausende Menschen, um ihren Ärger über geplante Reformen der Einwanderungsgesetze zum Ausdruck zu bringen.
Für Montag sind weitere Proteste in insgesamt 75 US-Städten geplant. Dabei werden rund eine Million Teilnehmer erwartet. Zu den Demonstrationen für ein Bleiberecht der bis zu zwölf Millionen illegalen Einwanderer in den USA riefen mehrere Einwandererorganisationen auf.
Senat gegen Kompromiss
Am Freitag hatte der US-Senat einen Kompromissvorschlag abgelehnt, der unter anderem für die rund sieben Millionen illegalen Einwanderer, die bereits seit mindestens fünf Jahren in den Vereinigten Staaten leben, ein Aufenthaltsrecht vorsah.
Gleichzeitig stimmte das Abgeordnetenhaus einem Entwurf zu, der unter anderem vorsieht, illegale Einwanderung als Verbrechen zu ahnden und einen rund 700 Meilen langen Zaun zur Sicherung der Grenze mit Mexiko vorsieht.
ht (Quelle: sda)
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