Freitag, 7. April 2006 / 15:11:55
Russisches Gas wird auch in Armenien teurer
Moskau - Russland hat auch bei seinem Verbündeten Armenien einen höheren Gaspreis durchgesetzt. Die verarmte Kaukasus-Republik wird russisches Erdgas künftig für 110 Dollar pro 1000 Kubikmeter statt der bisherigen 56 Dollar beziehen.
Das geht aus Vereinbarungen hervor, die in Moskau im Zuge des Besuchs des armenischen Aussenministers Wardan Oskanjan übergeben wurden. Russland sichert zu, die Preise drei Jahre lang nicht zu erhöhen und erhält im Gegenzug die Kontrolle über alle armenischen Pipeline-Projekte.
Mit Armenien schloss Gasprom eine Kooperationsvereinbarung für 25 Jahre ab. In den kommenden drei Jahren wird der russische Gaskonzern nach Moskauer Schätzungen bis zu 800 Millionen Dollar in die armenische Gaswirtschaft investieren.
Das Kaukasus-Land hat für Moskau eine strategische Bedeutung als möglicher Lieferweg für iranisches Erdgas, das Gasprom aus seinem Einflussbereich in der ehemaligen Sowjetunion fern halten will.
Konsequente Preiserhöhungen
Der russische Gasmonopolist Gasprom erhöht konsequent die Preise für die Nachfolgerepubliken der Sowjetunion. Zu Jahresbeginn hatte es einen wochenlangen Streit mit der Ukraine gegeben, die sich weigerte, eine Anhebung von 50 auf 230 Dollar je 1000 Kubikmeter Erdgas zu akzeptieren. Schliesslich einigte man sich auf einen Preis von 95 Dollar.
Von 2007 an will Moskau auch für Gaslieferungen an den engen Verbündeten Weissrussland den Preis von derzeit knapp 47 Dollar je 1000 Kubikmeter mindestens verdreifachen.
bert (Quelle: sda)
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