Donnerstag, 6. April 2006 / 12:56:41
Serbien wird Mladic bis Ende April ausliefern
Den Haag - Unter dem Druck der EU will Serbien den als Kriegsverbrecher gesuchten Ex-General Ratko Mladic offensichtlich noch vor Ende des Monats ausliefern.
Diese Zusage habe Belgrad gemacht, sagte ein Sprecher des UNO-Tribunals. Der serbische Präsident Vojislav Kostunica habe die Zusicherung letzte Woche während des Besuchs von UNO-Chefanklägerin Carla del Ponte gegeben, sagte der Sprecher weiter.
Dieselben Zusagen seien auch an EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn gegangen, sagte der Sprecher weiter. Ohne ins Detail zu gehen, fügte er hinzu: «Es ist zu erkennen, dass sich manches in Belgrad tut, wir haben aber keine konkreten Informationen darüber, was genau unternommen wird.»
Die EU hat eine engere Anbindung Serbien und Montenegros von der baldigen Festnahme Mladics abhängig gemacht. Ex-General Mlaidc ist unter anderem für das Massaker von Srebrenica 1995 wegen Völkermords angeklagt. Er war der Militärchef der bosnischen Serben, die gegen eine Abspaltung ihrer Heimat vom serbisch regierten Jugoslawien kämpften.
Spekulationen nach Falschmeldung
Seit eine staatliche serbische Nachrichenagentur im Februar fälschlicherweise eine Festnahme Mladics gemeldet hatte, sind die Spekulationen über seinen Verbleib nicht mehr abgerissen. Nach Angaben serbischer Medien verhandelt die Regierung mit Mladic darüber, sich zu ergeben. Andere behaupten, der Ex-General werde sich eher töten als festnehmen lassen.
Die EU hat Serbien bis Ende April Zeit gegeben. Nach der zweiten Verhandlungsrunde über ein Assoziierungsabkommen mit dem Balkanstaat bekräftigte die Gemeinschaft diese Forderung am Mittwoch erneut.
bert (Quelle: sda)
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