Sonntag, 2. April 2006 / 12:42:27
Gerichtspräsident will Swissair-Prozess nicht leiten
Bern - Der Präsident des Bezirksgerichts Bülach, Rainer Hohler, wird sich mit den dort eingereichten Strafklagen gegen die Swissair- Verantwortlichen nicht beschäftigen.
Er tritt in den Ausstand, weil sein Bruder in dem Prozess als Anwalt auftritt. Es könnte ein Problem von Befangenheit bestehen, bestätigte Rainer Hohler auf Anfrage Medienberichte. Dass er am Fall nicht mitwirke, sei aber «überhaupt kein Problem».
Lässt das Bezirksgericht die Anklage zu, muss es laut Hohler sowieso beim Zürcher Obergericht Verstärkung anfordern. Um in den nächsten Wochen die rund 4150 Ordner der Anklageschrift zu prüfen, ist der Personalbestand bereits aufgestockt worden.
Ansturm von Medienleuten
Kommt es dann zur Verhandlung, muss zudem ein neuer Ort gesucht werden - für die Verhandlung mit 19 Angeklagten, deren Verteidiger, sowie einem Ansturm von Medienleuten wäre das Gericht schlicht zu klein.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich hatte am Freitag Strafklage gegen 19 ehemalige Swissair-Verantwortliche erhoben. Betroffen sind der vollständige Verwaltungsrat der Fluggesellschaft im Jahr 2001, Konzernchef Philippe Bruggisser und dessen Nachfolger Eric Honegger und Mario Corti. Die Angeklagten sind nicht geständig.
ht (Quelle: sda)
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