Sonntag, 26. März 2006 / 12:23:55
Strafklage gegen Oppositionelle
Minsk - Nach der gewaltsamen Auflösung einer Grosskundgebung in Minsk hat die weissrussische Justiz Strafverfahren gegen die von der Polizei festgenommenen Oppositionellen eingeleitet.
Insgesamt 52 Gegner des autoritären Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko müssen sich wegen der Teilnahme an einer nicht genehmigten Versammlung vor Gericht verantworten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Agentur Interfax.
Der Beamte machte keine Angaben über den Verbleib des am Vortag ebenfalls festgenommenen Oppositionspolitikers Alexander Kosulin.
Zahlreiche Minsker Bürger beklagten, sie hätten noch immer keine Auskunft über die Situation ihrer inhaftierten Angehörigen.
Anstalten überfüllt
Viele Regierungsgegner seien mit Bussen in Gefängnisse ausserhalb von Minsk gebracht worden, da in der Hauptstadt die Haftanstalten überfüllt seien, hiess es aus Oppositionskreisen.
Zwischen 5000 und 10 000 Oppositionsanhänger hatten am Samstag friedlich im Stadtzentrum gegen das Regime Lukaschenkos demonstriert.
Nach einem Aufruf Kosulins, die in den Tagen zuvor inhaftierten Gesinnungsgenossen aus dem Untersuchungsgefängnis zu befreien, schlugen die Sicherheitskräfte zu. Augenzeugen berichteten von mehreren Verletzten unter den Demonstranten.
rr (Quelle: sda)
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