Samstag, 21. Januar 2006 / 15:00:02
Boomende Digitalmusik macht CD-Verluste wett
Cannes - Der derzeitige Boom bei digitaler Musik wird nach Einschätzung führender Branchenvertreter die seit Jahren unter Umsatzverlusten leidende Musikindustrie bald wieder wachsen lassen.
«Das Wachstum der digitalen Musik wird schneller sein als die Verluste im CD-Geschäft», sagte der Chef des britischen Plattenriesen EMI, Eric Nicoli, im südfranzösischen Cannes. Der Markt insgesamt werde wieder grösser.
Er bestätigte die Prognose, dass bis zum Jahr 2010 der Umsatz mit Musik aus dem Internet oder für das Mobiltelefon auf ein Viertel des Gesamtumsatzes der Plattenfirmen steigen könnte.
Verdreifachung
Im vergangenen Jahr machten die Plattenfirmen mit digitaler Musik weltweit einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. Dollar; das entspricht einem Gesamtmarktanteil von 6 Prozent - eine Verdreifachung zum Vorjahr.
Weltweit habe die Plattenbranche seit Ende der 90er-Jahre mehr als ein Fünftel ihres Umsatzes verloren, sagte Nicoli auf der Musik- Internet-Konferenz Midemnet. Als Hauptfaktoren sieht die Branche Piraterie und die massive Nutzung illegaler Tauschbörsen.
Illegal wird legal
Mit den Musikdownload-Shops wie Apples Angebot iTunes oder auch Musik-Abonnementservices wie Napster habe die Branche erst in den vergangenen zwei Jahren angefangen, das illegale Geschäft in ein legales umzuwandeln, sagte Nicoli. «Wir stehen noch ganz am Anfang».
ht (Quelle: sda)
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