Freitag, 6. Januar 2006 / 19:35:32
«Gerechtigkeit» im Welthandel gefordert
Paris - Der gewählte bolivianische Präsident Evo Morales hat erneut das «neoliberale Modell» der Wirtschaft verworfen. Nach seiner Ankunft in Paris forderte der künftige erste bolivianische Staatschef indianischer Abstammung «Gerechtigkeit» im Welthandel.
Zugleich versuchte er die internationale Geschäftswelt zu beruhigen. «Wir wollen uns nicht wegen 500 Jahren ungerechtfertigter Leiden der eingeborenen Bevölkerung rächen», versicherte Morales.
«Ich möchte im Interesse eines würdigen Boliviens lernen, die Ungleichheit zu beseitigen, das Schicksal unseres Volkes zu verbessern und das neoliberale Modell zu ändern.»
Europareise
Im Rahmen seiner Europareise kommt Morales an diesem Samstag in Paris mit Präsident Jacques Chirac zusammen. «Bolivien ist nicht arm. Es ist äusserst reich an Bodenschätzen, die jedoch geplündert wurden», sagte Morales. «Wir brauchen Handel, doch es muss ein gerechter Handel sein, aus dem unser Volk Nutzen zieht.»
Er und die Abgeordneten wollten ein Beispiel geben und die Hälfte ihrer Bezüge in einen Fonds einzahlen, der zusätzliche Lehrer finanzieren soll. Die EU hatte Morales am Donnerstag mit Blick auf dessen Verstaatlichungspläne aufgefordert, Rechtssicherheit für internationale Investoren zu garantieren.
bert (Quelle: sda)
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