Montag, 28. November 2005 / 16:59:45
WHO erreicht Ziel mit Aids-Medikamenten nicht
Peking - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich für die ungenügende Versorgung mit Aids-Medikamenten in armen Ländern entschuldigt.
Das Ziel, bis Ende 2005 Medikamente gegen die Immunschwäche-Krankheit für drei Millionen Menschen in armen Ländern bereitzustellen, sei nicht erreicht worden, sagte der Direktor der WHO-Abteilung für Aids, Jim Yong Kim. Insgesamt sind in diesen Ländern rund sechs Millionen Menschen erkrankt.
Seine Kollegen und er hätten nicht schnell genug gearbeitet und nicht genügend Leben gerettet. «Alles was wir tun können, ist uns zu entschuldigen», sagte er vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.
Die «3 bis 5»-Initiative der WHO und dem Aids-Programm der Vereinten Nationen (UNAIDS) sei trotzdem nicht gescheitert. Mehr Länder hätten sich dem Programm angeschlossen, mehr Kranke hätten Medikamente erhalten und Leben seien gerettet worden, sagte Kim. Die Medikamente unterdrücken das Virus, so dass die Krankheit nicht ausbricht.
40 Mio. Menschen leben mit Aids<7b>
Das südliche Afrika ist die von der Aids-Epidemie am stärksten betroffene Region. Dort sind bis Mitte 2005 rund eine halbe Million Menschen mit den virushemmenden Medikamenten versorgt worden - drei Mal so viele wie noch ein Jahr zuvor. Gleichwohl werden damit nur 15 Prozent der Bedürftigen erreicht.
Auch in Asien verdreifachte sich die Zahl der Empfänger seit Juni 2004 nahezu. Insgesamt leben nach UNAIDS-Berechnungen mehr als 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus oder Aids. In diesem Jahr sind bisher rund 3,1 Millionen an der Krankheit gestorben.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) forderte Pharmafirmen zur Entwicklung kindgerechter Medikamente gegen Aids für Entwicklungsländer auf. Weltweit sterben Millionen HIV-infizierter Kindern vor ihrem zweiten Geburtstag, weil lebensverlängernde Medikamente fehlen, wie die Organisation in Berlin beklagte.
smw (Quelle: sda)
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