Donnerstag, 3. November 2005 / 14:27:53
KOF: Gentechfrei gefährdet die Forschung
Zürich - Eine Annahme der Gentechfrei-Initiative hätte negative Auswirkungen auf den Forschungsstandort Schweiz und würde das Wirtschaftswachstum hemmen.
Zu diesem Schluss kommt die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Die «Initiative für Lebensmittel aus gentechfreier Landwirtschaft» erwähne die Forschung zwar nicht explizit. Ohne praktische Anwendungsmöglichkeiten sei Grundlagenforschung längerfristig aber nicht vorstellbar.
Laut Bernd Schips von der KOF würde deshalb bei einem Ja zum Moratorium die Gefahr bestehen, dass die Schweiz ihre führende Rolle im Bereich der Pflanzenbiologie und in Bereich der Gen- und Biotechnologie rasch und unwiderruflich verlieren würde. Dies hätte Auswirkungen auf die geamte Volkswirtschaft.
Verlust eines Wachtumsmotors
«Die Schweizer Wirtschaft würde einen ihrer wenigen Wachstumsmotoren verlieren», sagte Schips vor den Medien. Noch sei die Schweiz für die chemisch-pharmazeutische Industrie wegen der hoch qualifizierten Arbeitskräfte und der gut ausgebauten Forschungsinfrastruktur attraktiv.
Mit einem Moratorium, das während 5 Jahren die Aussetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen verbiete, würde sich dies ändern. In einer Stellungsnahme, welche im Auftrag des Komitees «Gentech-Moratorium Nein» verfasst wurde, geht das KOF von einem tieferen Wirtschaftswachstum und einer reduzierten Nachfrage nach Arbeitskräften aus.
Schon strenge Auflagen
Den Befürwortern der Initiative wirft das KOF vor, bewusst zu ignorieren, dass die Schweiz bereits eine strenge Gesetzgebung in Bezug auf die Anwendung von Gentechnik hat. Ein nationales Moratorium würde den technischen Fortschritt zudem nicht aufhalten, sondern lediglich in andere Länder verschieben.
fest (Quelle: sda)
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