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Gilt inzwischen nicht mehr als Kavaliersdelikt: Raubkopieren.

 
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www.piraten-flagge.info, www.filmpiraten.info, www.unter.info, www.teil.info

Freitag, 14. Oktober 2005 / 13:54:31

Unter Piraten-Flagge (Filmpiraten Teil 1/2)

Die Verluste, die Piraten der Kinobranche beibringen, gehen in die Millionen. Jüngst sind in der Schweiz Raubkopierer festgenommen worden. Der Kampf gegen die Piraterie wird ernst.

Doch indem die Kinobranche zurückschiesst, trifft sie mitunter auch die redlichen Kinobesucher.

Meldungen über Piraterie häufen sich. Anfang September wurde am Zoll Zürich-Flughafen Piratenware gestoppt: Neuste Raubkopien von Kinofilmen wie „Batman Begins“.

Und in Luzern wurden vier Täter zwischen 29 und 40 Jahren zu bedingten Gefängnisstrafen und einer Geldbusse verurteilt, die während sieben Jahren Raubkopien gezogen und gewerbsmässig verkauft haben.

Wie die erwischten Täter angaben, ging es ihnen anfangs nicht ums Geld – sie wollten bei Kollegen damit auftrumpfen, immer im Besitz der aktuellsten Filme zu sein. Am Ende belieferten sie einen 200köpfigen Kundenstamm.

Es trifft auch die Falschen

Die meisten Kinogänger verschmähen Filme mit Untertiteln. Lesen müssen nun alle trotzdem. Und zwar eine kollektive Warnung mit Gefängnisandrohung. Vor dem Hauptfilm steht zu lesen, dass Filmpiraterie kein Kavaliersdelikt ist.

Die meisten Zuschauer lachen trotzdem, das Popcorn schon im Mund. Aber die Kinobranche meint es ernst. Und der zahlende Gast muss sich immer öfter den Blick in die Tasche und den abtastenden Griff ans Jackett gefallen lassen.

Taschen abzugeben

An Vorpremieren, die für Piraten besonders interessant sind, weil sie dann dem offiziellen Start zuvorkommen können, kommt vor, dass Besucher ihre Taschen abzugeben haben. Einladungen an Journalisten zur Visionierung eines neuen Films enthalten gleich den Hinweis, es werde „eine Effektenkontrolle durchgeführt“.

Juristisch schafft sich ein Kino damit freilich gleich ein neues Problem: Es ist nämlich für abgegebene Gegenstände verantwortlich. Je kleiner die portablen Kameras werden, desto grösser die Paranoia. In einem Kino in Aargau glaubte der Betreiber, einen Piraten im Publikum auszumachen – dabei hielt der harmlose Gast lediglich ein Handy in der Hand.

Big Brother is watching you

Welcher unbescholtene Filmfreund glaubt schon, dass er im Dunkeln mit einem Nachtsichtgerät aus der Projektionskabine beobachtet wird? Während die meisten Vorkehrungen, Piraten nicht zum Schuss kommen zu lassen, vom Gast unbemerkt bleiben, trüben andere bereits das bezahlte Kinoerlebnis an sich: Die Disney-Tochter Buena Vista verzichtet bis auf weiteres auf die Ausführung der DTS-Disc.

Aus der Befürchtung, der auf einer separaten Digitalscheibe gespeicherte Ton der deutschen Synchronfassung könnte Piraten in die Hände fallen und so deutsche Raubkopien ermöglichen, müssen Kinozuschauer auf die bessere Tonqualität verzichten. Zur Zeit sei der Kopierschutz der DTS einfach noch nicht befriedigend, gibt man bei Buena Vista Auskunft.

Kavaliersdelikte?

Die scheinbare Paranoia relativiert sich mit der Summe, die der Branche verloren geht. „Safe“, die Schweizerische Vereinigung gegen Piraterie, beziffert den Schaden der Schweizer Audiovisionswirtschaft auf 100 Mio. Franken jährlich.

„Viele Kinogänger wissen gar nicht, was illegal ist“, stellt René Gerber von „Pro Cinema“ fest, dem Dachverband der Kinos & Verleiher. Wer gratis vom Web herunterlädt, was jemand im Kino in zweifelhafter Qualität abgefilmt hat, der freut sich darüber so diebisch wie über die preiswerte Kopie eines Lacoste-Shirts – über den Schaden am Original dachte schon zur Zeit der Raubkopien auf Video kaum einer nach.

Bestechung

„Meistens“, sagt ein Vorführer hinter vorgehaltener Hand, „wurde ein Projektionist geschmiert, die Kopie für ein paar Stunden aus dem Haus zu geben.“ Eine Internet-Site mit Serverstandort Frauenfeld, die den Download anbot, verzeichnete zuletzt 220000 Zugriffe täglich.

Doch Erfolge der Justiz sind selten. Bedingte Gefängnisstrafen und Bussen wurden dieses Jahr gegen fünf Schweizer Raubkopierer ausgesprochen. Sie hatten sieben Jahre lang gewerbemässig Raubkopien vertrieben.

Roland Schäfli (Quelle: news.ch)

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