Samstag, 8. Oktober 2005 / 15:10:40
Vogelgrippe in Rumänien
Bukarest - Nach dem Verdacht erster Vogelgrippefälle in Europa haben die rumänischen Behörden das gesamte Donaudelta und den Verwaltungskreis Tulcea unter Quarantäne gestellt.
Bei drei in einem Fischerdorf im Donaudelta verendeten Hausenten hatten Laboranalysen in Bukarest Antikörper der gefährlichen Vogelseuche festgestellt. Proben wurden nach London geschickt, um das Vogelgrippe-Virus bestätigen zu lassen.
Ein Krisenstab wurde eingerichtet. Die 400 Familien zählende Ortschaft Ceamurlia de Jos im Süden des Donaudeltas wurde völlig von der Aussenwelt abgeschottet.
Hühner, Enten und Gänse verenden
Auf den Gehöften dort hatte das Geflügelsterben schon am 26. September begonnen, hiess es. Mehrere Hundert Hühner, Enten und Gänse seien verendet. Einheimische berichteten von toten wilden Schwänen im angrenzenden See.
In den vergangenen Monaten sind insgesamt 7000 verendete Vögel, einschliesslich Zugvögel, in Rumänien auf das Virus der Vogelgrippe geprüft worden.
Die rumänischen Behörden haben eine Impfkampagne für die im Donaudelta lebende Bevölkerung gegen das normale Grippevirus gestartet. Damit soll das Risiko reduziert werden, dass sich jemand mit beiden Erregern (Vogelgrippevirus H5N1 und menschlichem Grippevirus A) gleichzeitig infiziert.
Das Landwirtschaftsministerium hat mittlerweile die Geflügelfreihaltung in der Region verboten. Ausserdem wurde im Donaudelta ein vollständiges Jagdverbot bis Jahresende verhängt. In sieben weiteren Verwaltungskreisen, die auf der Flugroute von Zugvögeln liegen, gilt das Verbot nur für Vögel.
Virus von Zugvögeln eingeschleppt
Nach Worten des Landwirtschaftsministers haben infizierte Zugvögel aus dem Osten das Grippevirus ins Land gebracht. Rumänien hat seit Wochen Geflügelimporte aus 15 Ländern verboten. Auch an den Grenzübergängen waren die Kontrollen und Desinfektionen verstärkt worden.
ht (Quelle: sda)
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