Montag, 3. Oktober 2005 / 07:55:36
Union erhält Zusatzmandat
Dresden - Die deutschen Unions-Parteien haben mit der Nachwahl in Dresden ihren Vorsprung auf die SPD ausgebaut. CDU/CSU wie SPD bekräftigten ihren Machtanspruch für die angestrebte grosse Koalition.
Die Union gewann noch ein Mandat und liegt nun im neuen Parlament vier Sitze vor der SPD. Sie wertete dies als Rückendeckung für ihre Gespräche mit der SPD, die an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.
CDU-Generalsekretär Volker Kauder sagte am Abend, «vernünftige Kräfte» bei den Sozialdemokraten müssten jetzt den Weg für eine Regierung unter der Unions-Kandidatin Angela Merkel freimachen.
Unterschiedliche Auslegung der Ergebnisse
Auch FDP-Parteichef Guido Westerwelle sprach von einem Signal an die Adresse der SPD. Deren Partei- und Fraktionschef Franz Müntefering verwies dagegen auf den Erfolg seiner Partei bei den Zweitstimmen in Dresden. «Wir sind deutlich stärkste Kraft.»
Nach dem amtlichen Endergebnis hat im Dresdner Wahlkreis 160 der CDU-Bewerber Andreas Lämmel mit 37 Prozent das Direktmandat gewonnen. SPD-Kandidatin Marlies Volkmer lag mit 32,1 Prozent auf dem zweiten Platz. Sie gehört aber über die Landesliste bereits dem Bundestag an.
Rechtextreme abgeschlagen
Die FDP kam auf 16,6 Prozent. Die Linkspartei erzielte 19,7 Prozent, die Grünen kamen auf 7,1 Prozent. Die rechtsextreme NPD blieb abgeschlagen mit 2,6 Prozent.
Im Dresdner Wahlkreis 160 konnte erst jetzt zwei Wochen nach der Wahl abgestimmt werden, weil kurz vor dem Wahltag eine Direktkandidatin der NPD gestorben war. 219 000 Bürger waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung betrug rund 72 Prozent, etwas weniger als bei der letzten Wahl.
Amtliches Endergebnis
Nach der Dresdner Wahl wurde am späten Abend das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl veröffentlicht. Danach erreichte die Union zusammen 35,2 Prozent und die SPD 34,2 Prozent. Die FDP kam auf 9,8 Prozent, die Linkspartei auf 8,7 Prozent und die Grünen auf 8,1 Prozent.
Damit und durch insgesamt 16 Überhang-Mandate entfallen auf die Union 226 Sitze, auf die SPD 222 Sitze. Die FDP stellt 61 Abgeordnete, die Linkspartei 54 und die Grünen 51 Abgeordnete.
lg (Quelle: sda)
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