Mittwoch, 14. September 2005 / 23:30:00
Blutiger Tag in Bagdad
Bagdad - Bei einer offenbar koordinierten Serie von Anschlägen sind in Bagdad rund 150 Menschen getötet worden. Iraks El Kaida bekannte sich zu den Taten und erklärte, dies sei die Rache für die jüngste Offensive gegen die Rebellen.
Allein im Bagdader Schiiten-Viertel Kadhimija starben mindestens 114 Menschen, gegen 200 wurden verletzt. Der Anschlag war der folgenschwerste seit Beginn des Irak-Krieges vor zweieinhalb Jahren. In diesem Stadtbezirk waren zudem erst vor kurzem mehr als tausend Menschen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen.
Im Laufe des Vormittags sprengten vier Selbstmordattentäter in verschiedenen Teilen Bagdads ihre Fahrzeuge in die Luft. Zu einem weiteren Anschlag kam es am Abend. Unbekannte beschossen den Marktplatz der Stadt El Madain 25 Kilometer ausserhalb von Bagdad mit Mörsergranaten. 2 Menschen wurden getötet und 25 verletzt.
Koordinierte Angriffe?
«Die Bomben sind in ganz Bagdad explodiert. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass all diese Angriffe koordiniert waren», sagte ein Vertreter der Polizei. Ein Libyer und ein Palästinenser sind laut dem irakischen Ministerpräsidenten Dschafari für die Anschläge verantwortlich. Die beiden hätten nach ihrer Verhaftung Geständnisse abgelegt.
Ein Irakischer Ableger von El Kaida bekannte sich im Internet zu den Taten und erklärte, dies sei die Rache für die jüngste Militär-Offensive in Tal Afar. Die Rebellenhochburg an der syrischen Grenze war vor wenigen Tagen von irakischen und amerikanischen Streitkräften erobert worden.
bert (Quelle: sda)
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