Donnerstag, 1. September 2005 / 16:40:21
Ölpreis bleibt hoch
London - An den internationalen Terminbörsen sind die Preise für Rohöl und Ölprodukte wie Benzin oder Erdgas erneut gestiegen.
Händler begründeten dies mit der Angst der Investoren vor Engpässen bei der US-Benzinversorgung.
Ein Fass (159 Liter) der US-Leichtölsorte WTI zur Lieferung im Oktober kostete im internationalen Terminhandel mit 69,34 Dollar 40 Cent mehr als am Vorabend in New York. Allerdings notierte der Future damit unter dem am Dienstag erreichten Rekordhoch von 70,85 Dollar.
In London kostete ein Fass der in Europa gebräuchlichen Nordseesorte Brent ebenfalls zur Lieferung im Oktober mit 67,56 Dollar 54 Cent mehr als am Vortag.
Hurrikan "Katrina"
Die Ängste an den Ölmärkten vor Engpässen der Benzinversorgung in den USA wurden durch Schadensmeldungen durch den Hurrikan "Katrina" im Golf von Mexiko beflügelt. Nach Angaben der US-Küstenwache werden im Golf mindestens 20 Bohrinseln- oder Plattformen vermisst.
Sieben Ölplattformen sind umgestürzt, zwei hängen im flachen Wasser vor der Küste fest. Mehrere Öl- und Erdgas-Pipelines entlang der Küste sind wegen Überflutung oder Stromausfall ausser Betrieb.
Täglich fallen rund 1,4 Mio. Fass Öl aus. Das sind 91,45 Prozent der US-Produktion in der Golfregion. Neun grosse Ölraffinerien, die rund elf Prozent der gesamten Raffinerie-Kapazität der USA darstellen, sind geschlossen.
Folgen?
"Es wird zunehmend klar, dass die Folgen dieses verheerenden Sturms für die Öl- und Erdgasoperationen signifikant und langwierig sein werden", stellte der Präsident des Amerikanischen Petroleum-Instituts (API) Red Cavaney fest.
"Wir wissen immer noch nicht, wie lange diese Raffinerien geschlossen bleiben, daher haben wir bei der Benzinversorgung in der nahen Zukunft ein Problem", erklärte ein Analyst in New York.
Angesichts der Rekordpreise für Öl und Benzin will Frankreich die Konsumenten deutlich entlasten: Der Staat werde den Bürgern sämtliche Steuermehreinnahmen durch die gestiegenen Ölpreise zurückerstatten, versprach Premierminister Dominique de Villepin in Paris.
bert (Quelle: sda)
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