Mittwoch, 31. August 2005 / 16:07:56
Beslan: Putin im Kreuzfeuer
Moskau - Die Mütter der vor einem Jahr getöteten Kinder von Beslan machen Wladimir Putin für die Ereignisse verantwortlich.
Der nordossetische Präsident Taimuras Mamsurow warnte vor der Wiederholung eines ähnlichen Geiseldramas.
"Die Ermittlungen sind noch nicht beendet und niemand hat uns irgendetwas erklärt", sagte Mamsurow der russischen Zeitung "Wedomosti".
Abschlussbericht verzögert sich
Sowohl die nordossetische Untersuchungskommission als auch die Einwohner von Beslan bezweifeln, dass je die ganze Wahrheit über den Vorfall bekannt wird. Der Abschlussbericht zum Geiseldrama hatte sich mehrfach verzögert.
Bei dem geplanten Treffen zwischen den Müttern und dem russischen Präsidenten am 2. September will die Frauengruppe ihn mit dem Vorwurf konfrontieren, für die missglückte Befreiungsaktion verantwortlich zu sein. "Ich werde ihm sagen, dass wir glauben, er sei an dem Geschehenen schuld", sagte Susanna Dudijewa.
Ihr 12-jähriger Sohn war mit 330 weiteren Menschen anfangs September 2004 ums Leben gekommen, als tschetschenische Extremisten eine Beslaner Schule stürmten und Kinder und Lehrer als Geiseln nahmen.
Bei der Befreiungsaktion durch russische Sicherheitskräfte hatte es zahlreiche Opfer gegeben. 186 der Getöteten waren Kinder.
Die Mütter der getöteten Kinder und Mamsurow wollen nun Klarheit. Die Frage stellt sich, wie die Geiselnehmer ungehindert nach Beslan kommen konnten, warum sie niemand beim Training im benachbarten Inguschetien bemerkt habe und warum heute nur einfache Polizisten, nicht aber ranghohe Sicherheitsbeamte belangt würden.
bsk (Quelle: sda)
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