Samstag, 27. August 2005 / 20:20:26
Heimkehr nach dem Hochwasser
Bern - In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten beruhigte sich die Lage weiter. Viele evakuierte Personen konnten in ihre Häuser zurückkehren. Weitere Verkehrswege konnten geöffnet werden.
In Thun sank der Seespiegel und war am Nachmittag noch knapp einen halben Meter über der Schadensgrenze. Die Behörden rechneten mit einem Rückgang von 20 Zentimetern pro Tag, womit die Schadensgrenze frühestens am Montag unterschritten wird.
Im Stadtberner Mattequartier gab die Polizei nach der Prüfung durch Ingenieure sämtliche Häuser für die Rückkehr der Evakuierten frei. Laut Polizeiangaben gibt es keine einsturzgefährdeten Häuser. Die Matte blieb aber abgesperrt zu Verhinderung von Katastrophentourismus und Plünderungen.
Fast alle dürfen nach Hause
In Reichenbach und Brienz im Berner Oberland waren bereits am Freitag fast 1000 Evakuationen aufgehoben worden. Auch in Oey im Diemtigtal begann die Rückkehr der Bewohner. 60 bis 70 Personen werden dort aber noch während Wochen oder Monate nicht in die eigenen vier Wände zurückkehren können.
Noch nicht heimkehren konnten auch 70 Personen in der Urner Gemeinde Schattdorf. Im Kanton Luzern mussten nur noch rund zwei Dutzend Personen in Notunterkünften ausharren - die meisten davon in Weggis.
Weitere Verkehrswege offen
Dafür konnten weitere Verkehrswege geöffnet werden, so die Autobahn A2 in Uri. Damit ist die Nord-Süd-Achse via Gotthard wieder durchgehend befahrbar. Die A2 ist seit 8 Uhr offen für den Individualverkehr und für Versorgungsfahrten. Für den Transit-Schwerverkehr bleibt sie gesperrt.
Auch das Melchtal im Kanton Obwalden ist durch einen Shuttlebus wieder erreichbar. Nach Engelberg gibt es am Wochenende einen Luftbrücke durch Helis der Armee. Daneben wird intensiv an der Erstellung von Notstrassen nach Engelberg und ins Melchtal gearbeitet.
Auch im Kanton Uri bleiben neben mehreren Verbindungsstrassen nach wie vor die Durchfahrt durch Flüelen sowie die Gotthardstrasse zwischen Schattdorf und Erstfeld unterbrochen. Seelisberg ist von Emmetten NW aus mit einem Bus erschlossen. Der Sustenpass ist auf der Berner Seite ab Passhöhe gesperrt.
Strom und Trinkwasser
An einigen Orten bleiben die Bewohner auch weiterhin ohne Strom und Trinkwasser - so in der Berner Matte, in einigen Gebieten des Urner Reusstals und in Sarnen, wo weite Teile der Ortschaft immer noch unter Wasser stehen. Entwarnung gab es in Giswil OW, wo das Trinkwasser wieder bedenkenlos konsumiert werden kann.
Nach der weiteren Entspannung auch in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Zürich laufen die Aufräumungsarbeiten in allen Hochwassergebieten mit hunderten von Helfern auf Hochtouren.
bert (Quelle: sda)
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