Mittwoch, 24. August 2005 / 16:45:00
Auch Kultur leidet unter dem Hochwasser
Das Luzerner Verkehrshaus befürchtet unersetzliche Verluste und am Lucerne Festival fällt am Mittwochabend erneut ein Konzert aus.
Die Beeinträchtigungen des kulturellen Lebens durch das Hochwasser sind beträchtlich, aber nicht hoffnungslos.
Das Verkehrshaus ist wohl von allen Kulturinstitutionen am schlimmsten betroffen: Untergeschosse mit historischen Fahrzeugen und unersetzlichen Archivbeständen sind überflutet und in der Schienenhalle im Parterre steht das Wasser knöcheltief. VHS-Direktor Daniel Suter rechnet, dass das Museum frühestens am Samstag wieder geöffnet werden kann.
Naturmuseum evakuiert
Das Naturmuseum Luzern hat die Sammlung aus dem Untergeschoss evakuiert und in der Sammlung Rosengart wurden unter anderem 125 Werke von Paul Klee aus dem Keller geräumt. Noch sei das Haus trocken, sagte Angela Rosengart gegenüber der sda, doch befürchte sie, das Wasser werde noch kommen. Auf der Spreuerbrücke wurden mittelalterliche Bilder zum Schutz vor Feuchtigkeit abgehängt.
Nach einer Konzertabsage vom Dienstag wollte das Lucerne Festival indes am Mittwoch das Sinfoniekonzert 11 und den Liederabend mit Thomas Quasthoff durchführen. Am Nachmittag aber machte es eine Kehrwendung und strich die Konzerte.
Gesungen - aber anders - wird auch im Bernbiet: "Jetzt erst recht!" vermeldeten am Mittwoch die Veranstalter des Interlakener "Rugenrock"-Festivals, das am Wochenende planmässig stattfindet. Das Gelände liegt erhöht und sicher.
Mistery Park unbeschadet
Kein Problem hat auch der Mystery Park. Nach der Schliessung am Dienstag wurde er am Mittwoch wieder geöffnet. Im Freilichtmuseum Ballenberg sind laut Auskunft der Verwaltung "zwei, drei Häuser" von Wasserschäden betroffen, doch sei es voll begehbar, sobald die Zufahrtswege wieder offen sind.
Ganz übel sieht es in der Berner Matte aus: Die Cinématte hatte am Mittwoch noch nicht einmal Telefonverbindung, der Wasserwerkclub und die Dampfzentrale sind bis auf weiteres geschlossen.
Die Kulturhallen Dampfzentrale würden gern am Wochenende öffnen, doch sei das bei dem langsamen Sinken des Pegels unwahrscheinlich. Man hoffe, wenigstens ab Dienstag das Festival "Japan Now" planmässig durchführen zu können.
bert (Quelle: sda)
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