Kanzlerkandidatin Merkel stellt Wahlteam vor

Der parteilose Steuerrechtler Paul Kirchhof ist für Finanzen und Budget und Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus für Ostdeutschland zuständig.

Die Kanzlerkandidatin der deutschen Opposition lobte Kirchhof in Berlin als "Vorkämpfer für einen einfachen Steuertarif ohne Schlupflöcher". Damit befinde sich der ehemalige Verfassungsrichter auf einer Linie mit der Union. Die Dossiers Wirtschaft und Arbeit übernimmt der saarländische Ministerpräsident Peter Müller.

Wahlkampfteam

Der Fraktions-Vizechef Wolfgang Schäuble übernimmt die Dossiers Aussen-, Sicherheits- und Europapolitik. Schäuble stehe für eine "selbstbewusste transatlantische Partnerschaft", sagte Merkel in Berlin. Nach einem Besuch bei US-Präsident George Bush in Washington werde Schäuble vor der Wahl noch nach Moskau reisen.

Dem Wahlkampfteam gehören ferner der bayerische Innenminister Günther Beckstein (Inneres und Justiz), die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen (Familie und Soziales), die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (Innovation, Forschung und Bildung), die CSU-Agrarexpertin Gerda Hasselfeldt (Landwirtschaft, Umwelt und Konsumentenschutz) und der Bundestags-Vizepräsident Norbert Lammert (Kultur) an.

Bereitschaft zur Mitarbeit

Mit Ausnahme des thüringischen Regierungschefs Althaus seien alle Mitglieder grundsätzlich bereit, in einem Kabinett mitzuarbeiten, fügte Merkel an.

Mit dem "Kompetenzteam" wolle sie eine politische Wende nach der erwarteten Bundestagswahl am 18. September erreichen. Deutschland befinde sich in der schwersten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik, sagte Merkel. Sieben Jahre rot-grüner Regierung habe einen "Abwärtstrend" ausgelöst.

Bundeskanzler Gerhard Schröder will im Gegensatz zu Merkel kein Wahlteam aufstellen. Das Team Merkels wurde von Sozialdemokraten und Grünen scharf als "inkompetent" kritisiert.

FDP-Chef Guido Westerwelle begrüsste dagegen die Personalentscheide Merkels. Die FDP möchte nach der Wahl eine Koalition mit der Union bilden.

bert (Quelle: sda)

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