König Abdullah begnadigt Regimekritiker

Drei der begnadigten Reform-Aktivisten waren im Mai zu sechs bis neun Jahren Gefängnis verurteilt worden, da sie einen Systemwechsel zu einer konstitutionellen Monarchie gefordert hatten.

Ihr Fall sorgte für besonderes Aufsehen, weil sich die mit Saudi-Arabien verbündete US-Regierung abweichend von ihrer üblichen Linie offiziell für die Männer eingesetzt hatte. Auch ihr Rechtsanwalt war in Gewahrsam genommen worden, nachdem er ein Begnadigungsgesuch für seine Mandanten veröffentlicht hatte. Seine Freilassung kündigte der König nun ebenfalls an.

Die Festnahme der drei Oppositionellen Demaini, Hamed und Faleh im März 2004 war auch von Menschenrechtsgruppen scharf kritisiert worden. Angehörige der Dissidenten reagierten am Dienstag positiv auf die angekündigte Begnadigung. Ein Bruder Hameds bezeichnete Abdullah gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als "Pionier der Reform".

Begnadigt wurden nach Regierungsangaben auch mehrere Libyer, die wegen eines Anschlagsversuchs auf den damaligen Kronprinzen Abdullah im Gefängnis sassen.

Abdullah war unmittelbar nach dem Tod seines Halbbruders Fahd in der vergangenen Woche zum König ernannt worden. Der 82-Jährige leitete die Regierungsgeschäfte des ölreichen Wüstenstaates bereits seit zehn Jahren, weil König Fahd zu krank war.

fest (Quelle: sda)

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