Freitag, 29. Juli 2005 / 13:27:31
Falscher 'Emmentaler' beschlagnahmt
St. Gallen - Eine St. Galler Käserei soll versucht haben, falschen "Emmentaler" zu exportieren. 200 Laibe wurden Mitte Juli am Zoll in Schanwald FL beschlagnahmt.
Gegen die Käserei läuft ein Verwaltungsverfahren.
Daniel Huber, stellvertretender St. Galler Kantonschemiker, bestätigte eine entsprechende Mitteilung der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland.
Käse eingelagert
Die 200 beschlagnahmten Käselaibe seien zur Zeit eingelagert. Die Käserei dürfe den Käse verwerten, allerdings nicht unter der Bezeichnung "Emmentaler".
Laut Emmentaler Switzerland hatte die Herstellerin den Käse der Treuhandstelle Milch, die im Auftrag des Bundes Beihilfen auszahlt, als "übrigen Hartkäse" gemeldet. Beim Export habe sich der Käse dann auf Zollpapieren und Etiketten plötzlich in "Emmentaler" verwandelt.
Zusatzstoffe
Die angeordneten Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Käse mit Zusatzstoffen hergestellt worden sei, die für Emmentaler verboten seien.
Massgebend ist die Verordnung des Bundes über Schweizer Käse, wie Arthur Fasel, Geschäftsführer von Emmentaler Switzerland, auf Anfrage erklärte.
Kundentäuschung
Der beschlagnahmte "Emmentaler" falle unter die Kategorie "übriger Hartkäse" und müsse als solcher verkauft werden. Die Vermarktung als Emmentaler käme einer Täuschung der Kunden in der Schweiz und in den Exportmärkten gleich.
Laut Fasel hat die Produktion von "übrigem Hartkäse" seit einiger Zeit sprunghaft zugenommen. Bei Emmentaler Switzerland hegt man deshalb den Verdacht eines "systematischen, gewerbsmässigen Vorgehens", wie es im Communiqué heisst.
bsk (Quelle: sda)
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