Dienstag, 26. Juli 2005 / 18:10:00
USA will Nordkorea entgegenkommen
Peking - Zum Beginn der Sechser-Runde über Nordkoreas Atomprogramm haben die Vertreter der beteiligten Länder versöhnliche Töne angeschlagen.
So sagten die USA Nordkorea bei einem Verzicht auf sein Atomprogramm Entgegenkommen zu.
Die USA würden nach dem Prinzip "Wort für Wort, Tat für Tat" auf ein Einlenken Nordkoreas antworten, erklärte US-Chefunterhändler Christopher Hill. Wenn die DPRK (Demokratische Volksrepublik Korea) die Entscheidung treffe, ihr Atomprogramm abzuschaffen, seien die USA bereit, Massnahmen zu ergreifen.
Washington hatte Nordkorea wiederholt Sicherheitsgarantien und Wirtschaftshilfen im Gegenzug für einen Verzicht auf das Atomprogramm versprochen. Man sei "auf ernste Verhandlungen vorbereitet" und hoffe auf eine "neue Dynamik" bei den Verhandlungen, sagte Hill weiter.
Bereitschaft der Nordkoreaner
Der nordkoreanische Chef-Unterhändler Kim Kye Gwan bekräftigte seinerseits Pjöngjangs Willen zu einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel. Die nordkoreanische Führung sei "voll und ganz bereit" zu einer solchen Entscheidung, sagte Kim.
Der chinesische Verhandlungsführer Wu Dawei sagte: "Ich hoffe und glaube, dass unsere konstruktiven Bemühungen zu positiven Ergebnissen der Gespräche führen werden."
Treffen nach 13 Monaten
Das Treffen in Peking ist das erste nach 13-monatiger Unterbrechung der Sechs-Nationen-Gespräche. Neben den USA, Nordkorea und China beteiligen sich auch Südkorea, Japan und Russland an den Diskussionen.
Die letzten Sechs-Länder-Gespräche hatte Nordkorea im Juni vergangenen Jahres abgebrochen und sich am 10. Februar 2005 zur Atommacht erklärt. Um die kommunistische Regierung Nordkoreas zu einer Abkehr von ihrer atomaren Rüstung zu bewegen, hatte Südkorea jetzt im Vorfeld die Lieferung von Reis und Strom angeboten.
Diplomatische Anerkennung
Allerdings vertraten westliche Diplomaten die Ansicht, dass Nordkorea dadurch nicht zum Einlenken zu bewegen sei. Vielmehr erwarte Pjöngjang eine volle diplomatische Anerkennung durch die Vereinigten Staaten.
Sollten die neuen Gespräche scheitern, könnten die USA laut Beobachtern das Thema vor die UNO bringen, um Sanktionen gegen Nordkorea durchzusetzen. Für diesen Fall hat Nordkorea bereits mit einem ernsthaften Konflikt gedroht.
bert (Quelle: sda)
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