Sonntag, 24. Juli 2005 / 22:33:32
Terrorverdächtige in Pakistan verhaftet
Islamabad - Nach den beiden Anschlagsserien in London hat die pakistanische Polizei am Wochenende wieder zahlreiche mutmassliche Extremisten festgenommen.
Nach Behördenangaben vom Sonntag handelte es sich hauptsächlich um Prediger. Allein in der nordöstlichen Provinz Punjab wurden am Freitag und Samstag mindestens 210 Männer festgenommen, wie ein Beamter des örtlichen Innenministeriums sagte. 125 seien gegen Kaution wieder freigelassen worden.
Mehr als 60 der Verdächtigen sollen während des Freitagsgebets "provokativ" gepredigt oder Kassetten und CDs mit aufrührerischen Reden verkauft haben.
Freitagsgebet nicht über Lautsprecher
"Die Regierung wird es nicht erlauben, dass in Pakistan Hass geschürt wird", sagte der Polizeichef der Provinz Punjab. Die Behörden der Region verboten nach eigenen Angaben daher auch die Übertragung des Freitagsgebetes über Lautsprecheranlagen.
Schon bis zum Freitag hatte die pakistanische Polizei bei einer Reihe von Razzien rund 300 mutmassliche Extremisten inhaftiert. Drei der vier Attentäter vom 7. Juli in London waren Briten pakistanischer Herkunft und hatten das Land erst kürzlich besucht.
Proteste gegen Musharraf
Staatspräsident Pervez Musharraf, der seit den Londoner Anschlägen unter internationalem Druck steht, hatte am Donnerstag schärfere Massnahmen gegen militante Moslems angekündigt.
Als Reaktion auf die Rede demonstrierten am Freitag im ganzen Land hunderte Anhänger fundamentalistischer Parteien gegen den Präsidenten.
fest (Quelle: sda)
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