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Montag, 18. Juli 2005 / 09:49:21

Was geht da in den Irak?

Die Wellen bei SVP, SP und den Grünen gehen hoch. Panzer sollen in den Irak geschickt werden, Kriegsmaterial in ein Krisengebiet! Hilfe! Panik! Schrecken!

Doch was geht da eigentlich in den Irak, was soll da an die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft werden, um von diesen an die Iraker weiter verschenkt zu werden? Wenn es sich tatsächlich um die M-113 handelt, die auf der Website der Schweizer Armee zum Verkauf angeboten wurden, dann ist es nämlich nicht Kriegsmaterial, dass da in den mittleren Osten geht, sondern eher Ex-Kriegsmaterial.

Es handelt sich bei den fraglichen SchüPas des Typs M113 (US-Bezeichnung) vermutlich um die Version Spz 63/73, was nichts anderes bedeutet als dass diese teils über 40-jährigen Truppentransporter (Baujahr 1963, teilweise 1968) 1973 auf den damaligen Stand der Technik gebracht wurden. Schon vor Jahren beklagten sich die Schweizer Panzergrenadiere, die in diesen urtümlichen, kofferförmigen Gefährten rumgekarrt wurden, dass diese Teile völlig veraltet und in einem Kampfeinsatz gefährlich seien.

Zu befürchten, dass sie wieder in einem Krieg eingesetzt würden, ist ziemlich abwegig. Von modern ausgerüsteten Truppen würden diese Büchsen wie Tontauben abgeschossen werden. So sollen die M-113 denn ja auch nicht an die Armee des Irak geliefert werden, sondern an die Polizei-Truppen, die momentan sehr verwundbar auf Last- und in Geländewagen herumgefahren und von Terroristen nach Belieben beschossen und gesprengt werden. Gegen deren Bewaffnung dürften die M-113 also durchaus von Nutzen sein und können womöglich viele Leben retten und helfen, den Irak zu stabilisieren.

Es ist daher unverständlich, wenn nun behauptet wird, diese Lieferung gefährde die Neutralität der Schweiz. Im Gegensatz zum geplanten Export anderer M-113 nach Pakistan ist der Irak nicht im Konflikt – oder möglichen Konflikt – mit einem Nachbarland. Viel mehr braucht die international anerkannte Regierung Mittel, um die immer noch aus den Nachbarstaaten einsickernden Terroristen wirksamer zu bekämpfen. Sicher, die dortige Regierung hat sich vermutlich, wie hier schon berichtet, der Folter schuldig gemacht, doch dies wird von keinem der Exportgegner als Hinderungsgrund angeführt.

Stattdessen behauptet die SVP beispielsweise, dass der Irak ein Kriegsgebiet sei und man deshalb keine Waffen liefern dürfe. Dabei ist nicht einmal klar, ob im Irak ein Bürgerkrieg herrscht, denn die meisten Anschläge werden ja ausländischen Terroristen angelastet, die unschuldige Zivilisten in die Luft sprengen, an Strassen Bombenfallen legen und mitunter gekidnappte Ausländer enthaupten. Von einer organisierten Kriegsfront kann keine Rede sein, eine organisierte Bewegung, wie etwa die kolumbianische FARC, ist unbekannt.

Es kommt einem stattdessen so vor, als wolle man sich überall raushalten, sogar, wenn man eigentlich moralisch dazu verpflichtet ist, der Bevölkerung eines so geschundenen Landes zu helfen. Auch wenn dies mit der Lieferung von sichereren Transportern für die Polizei stattfindet. Humanitäre Hilfe muss sich eben nicht nur auf Milchpulver und Wolldecken beschränken. Dass Herr Schlüer dazu noch das Terrorrisiko anführt, ist fast schon geschmacklos: er gewährt lieber Terroristen in einem anderen Land freie Hand, als ein minimales Risiko selbst ein zu gehen.

Dass die Grünen hingegen auf Ihrer Website von 'Panzern' schreiben, ist irgendwie verständlich – wenn es oliv-grün angemalt ist und Ketten hat, dann muss es ja ein Panzer sein. Wer echter Pazifist ist, schlägt sich nicht mit albernen Differenzierungen von solchem Teufelszeug herum. Warum denn auch - dass solche Fahrzeuge tatsächlich den Frieden fördern könnten, darf scheinbar nicht einmal gedacht werden. Soviel zum Thema internationale Solidarität und Political Correctness.

Bei objektiver Betrachtung muss einem das ganze Tari-Tara um diese Truppentransporter einfach als Sommertheater vorkommen. Zumindest im Irak hätte kaum jemand etwas dagegen, wenn die Polizisten nicht mehr einfach so in die Luft gejagt werden könnten...

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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