Dienstag, 15. März 2005 / 07:24:15
Jacksons Beschuldiger im Kreuzverhör
Santa Maria - Der Verteidiger von Popstar Michael Jackson hat die Glaubwürdigkeit des angeblichen Missbrauchopfers stark in Zweifel gezogen. Jacksons Anwalt Thomas Mesereau nahm den Jungen am Montag ins Kreuzverhör.
Dabei räumte der Junge ein, seinem Lehrer mehrfach erzählt zu haben, er sei von Jackson nie belästigt, sondern nur gut behandelt worden. Ich habe ihm gesagt, dass Michael Jackson mir nie etwas getan hat, sagte der 15-jährige vor der Jury im Gericht von Santa Maria.
Der Lehrer könnte als Zeuge vorgeladen werden. Die Anklage sei von der Aussage des Jungen überrascht gewesen, kommentierte ein Prozessbeobachter des Senders MSNBC.
Schwieriger, undisziplinierter Schüler
Am Donnerstag war der 46-jährige Sänger von dem Teenager schwer beschuldigt worden, als er im Zeugenstand schilderte, wie der Sänger ihn unsittlich berührte, zur Masturbation aufgeforderte und ihm häufig Alkohol zu trinken gab. Der Missbrauch soll im Frühjahr 2003 auf Jacksons Neverland Ranch stattgefunden haben.
Mesereau führte am Montag vor der Jury aus, dass der Junge als schwieriger, undisziplinierter Schüler galt, über den sich viele Lehrer beschwerten. Der 15-jährige räumte ein, dass er sich häufig mit seinen Lehrern stritt.
Entspannter Jackson
Der Verteidiger konfrontierte den Beschuldiger mit Vorwürfen, dass er auf Jacksons Neverland Ranch Alkohol gestohlen und sich heimlich Porno-Videos angeschaut habe, als Jackson nicht zu Hause war. Der Junge wies dies zurück. Das teilweise scharfe Kreuzverhör sollte am Dienstag fortgesetzt werden.
Jackson war am Montagmorgen (Ortszeit) in Begleitung seiner Eltern pünktlich vor Gericht eingetroffen. Der in einem roten Jacket gekleidete Popstar wirkte entspannt und winkte wartenden Fans zu.
Strategie fortgesetzt
Am vergangenen Donnerstag hatte eine über einstündige Verspätung des Angeklagten für grossen Wirbel gesorgt. Jackson, der sich wegen Rückenschmerzen in einem Spital behandeln liess, war nur knapp einer durch den Richter angedrohten Verhaftung entgangen. Er trug Pyjamahosen als er im Gericht eintraf, war ungekämmt und wirkte sichtlich erschöpft.
Mesereau hat damit seine Strategie fortgesetzt, die Glaubwürdigkeit der Kläger-Familie zu attackieren. Bereits in seinem Eröffnungsplädoyer hatte der Anwalt die Familie des Jungen als Lügner dargestellt, die Anschuldigungen erfinde, um so von Jackson Geld fordern zu können.
rp (Quelle: sda)
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