Freitag, 5. November 2004 / 13:34:29
Mutmasslicher Attentäter sagt nichts
Den Haag - Der mutmassliche Attentäter, der am Dienstag den niederländischen Regisseur Theo van Gogh in Amsterdam getötet haben soll, hat bei seinen Vernehmungen bisher die Aussage verweigert. Das teilte der Amsterdamer Staatsanwalt Leo de Wit mit.
Die Justiz legt dem 26 Jahre alten Verdächtigen sechs Straftaten zur Last, darunter vor allem Mord und Mordversuche mit terroristischer Absicht sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und terroristische Verschwörung.
Im Laufe des Tages werde er im Gefängnis von Scheveningen dem Haftrichter vorgeführt, berichtete De Wit. Der Festgenommene war in das Spital des Gefängnisses gebracht worden, weil er bei der Festnahme kurz nach dem Tötungsdelikt durch einen Schuss am Bein verwundet worden war.
Zusammen mit dem aus Amsterdam stammenden Niederländer marokkanischer Herkunft werden auch sechs weitere Verdächtige dem Richter vorgeführt. Ihnen wird ebenfalls Mitgliedschaft in terroristischen Organisationen sowie terroristische Verschwörung vorgeworfen.
Auf der Leiche des getöteten niederländischen Regisseurs Theo van Gogh hinterliess der Attentäter einen Brief mit Todesdrohungen gegen weitere prominente Niederländer.
Wie die niederländischen Zeitungen berichteten, richtet sich das Schreiben vor allem an die aus Somalia stammende Parlamentsabgeordnete der liberalen Partei VVD, Ayaan Hirsi Ali. Wegen ihrer öffentlich geäusserten Kritik am Islam wird ihr in dem fünf Seiten langen Brief der Tod angedroht.
Auch der Fraktionschef der Liberalen im Parlament, Jozias van Aartsen, und der Amsterdamer Bürgermeister Job Cohen werden in dem Schreiben genannt. Die Behörden haben nach Angaben der Blätter die Sicherheitsvorkehrungen für die Bedrohten verschärft.
fest (Quelle: sda)
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