Islamistischer Hintergrund bei Van Gogh-Attentat

Der kurz nach dem Mord festgenommene mutmassliche Täter hatte demnach Kontakte zum Kern radikaler Muslime. Er sei aber nicht selbst Mitglied der etwa 150 Extremisten umfassenden Kerngruppe, hiess es in dem Regierungsschreiben.

Der Tod des 47 Jahre alten Regisseurs und Publizisten, der nach eigenen Angaben ein ferner Verwandter des Malers Vincent van Gogh war, hat die Niederlande schwer erschüttert.

Erinnerungen an 6. Mai

Die Art und Weise, wie der oft provozierende Islam-Kritiker von einem 26 Jahre alten Niederländer marokkanischer Herkunft brutal niedergestochen und erschossen worden war, erinnerte viele an den Mord vom 6. Mai 2002 an dem Rechtspopulisten Pim Fortuyn.

In beiden Fällen hätten Attentäter zugeschlagen, weil ihnen die geäusserten Ansichten nicht passten, kommentierten die niederländischen Medien.

Bei dem Angriff sollen mindestens zwei Messer benutzt worden sein. Auf dem Körper des Sterbenden hinterliess der Täter eine schriftliche Botschaft, über deren Inhalt die Polizei zunächst nichts mitteilte.

Festnahme nach Flucht

Kurz nach seiner Flucht war der 26-Jährige festgenommen worden. Die Justiz untersagte ihm jeden Kontakt zur Aussenwelt; nur mit seinem Anwalt darf er sprechen.

Für viele Beobachter in den Niederlanden kam der Anschlag nicht völlig überraschend. Danach hat Van Gogh in der Vergangenheit häufig Hassbriefe erhalten, vor allem dann, wenn seine Filme mit Kritik am Koran oder an angeblicher Frauenfeindlichkeit im Islam gezeigt wurden. Trotz Todesdrohungen habe Van Gogh auf Personenschutz verzichtet.

Am Tatort im Amsterdamer Osten häuften sich grosse Mengen Blumen und Kerzen. Auf Kondolenz-Seiten im Internet gingen in den ersten 24 Stunden Zehntausende von Beileidsbekundungen ein.

bert (Quelle: sda)

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