Freitag, 2. Oktober 2015 / 15:43:28
Karl Lagerfeld: Trotz 3D bleibt Haute Couture
Modezar Karl Lagerfeld (82) mag zwar eine Jacke mittels 3D-Drucker hergestellt haben, in seinem Atelier sind nach wie vor die Schneiderinnen gefragt.
Der Modeschöpfer präsentierte bei seiner Haute-Couture-Schau im Juni eine Chanel-Jacke, die im 3D-Drucker entstanden war und schwärmte damals gegenüber 'Elle': «Ich habe die legendärste Jacke des 20. Jahrhunderts und sie mit einer Technik hergestellt, die sich Chanel in ihrer Zeit gar nicht hätte vorstellen können.»
Seine Beraterin Amanda Harlech fügte hinzu: «Der Körper jeder Kundin wird genau ausgemessen, damit sie so eine Jacke bekommt - für das 21. Jahrhundert ist das schon sehr grossartig.»
Der 3D-Drucker bedeutet aber nicht, dass die Schneiderinnen bei Chanel, die für die Haute-Couture-Produkte zu Nadel und Faden greifen, überflüssig werden. Madame Cecile, die in Lagerfelds Atelier nun seit 13 Jahren regiert und deren Hauptverantwortung nach eigener Aussage «Perfektion» ist, weiss, wie wichtig es ist, dass jede angenähte Perle sitzt.
Verschiedene Jobs
«Mittlerweile wird Haute Couture und Ready-to-Wear in der Branche ein wenig verwechselt. Auch die Öffentlichkeit hat da Schwierigkeiten, denn es sind zwei total verschiedene Jobs - bei der Haute Couture wird alles von Hand genäht und Ready-to-Wear-Mode wird von Maschinen hergestellt», machte die Französin gegenüber 'Marie Claire' deutlich.
«Viele der Couture-Häuser haben dicht gemacht, deshalb gibt es nicht mehr so viele Möglichkeiten, dort eine Ausbildung zu machen. Aber es wird immer reiche Damen geben, die ihre Kleidung massgeschneidert haben wollen. Wenn man Mädchen findet, die talentiert genug sind, bei uns zu arbeiten, sind sie Gold wert und wir halten sie fest.» Die lassen sich dann hoffentlich auch nicht von Karl Lagerfeld und seinen 3D-Druckern erschrecken.
bg (Quelle: Cover Media)
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