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www.freihandelszone.info

Donnerstag, 4. Dezember 2014 / 09:00:00

Freihandelszone

Weinfraktionierung ist laut Wiki­pedia «ein Verfahren der Frak­tionierten Destillation, mit dem der Wein in einer Schleuderkegelkolonne in seine Bestandteile zerlegt wird». Später darf man die Aromabestandteile wieder zusammensetzen, um so stets gleich schmeckende Cabernets zu kreieren, die zum Beispiel vorzüglich zu frisch geklonten Schafen passen.

In den USA gibt es weder Qualitätsstufen, die etwa vom Mostgewicht abhängig sind, noch qualitativ höher- oder tieferrangige Herkunftsbezeichnungen, und auch keine gesetzlichen Mengenbegrenzungen bei der Produktion. Die Rebsortenpolitik ist ebenso liberal wie die Einstellung zu den Zusätzen wie Säure, Wasser, Zuckerwasser und Holz­spänen. Das Gesetz gestattet eben auch, Weinfraktionierung zu betreiben - das Resultat nennt man dann Kunstwein. «Fraktionierung», da kommt einem gleich das Wort Fracking in den Sinn, und das haben die Amis bei der Weinlese bestimmt auch schon versucht: Trauben unterirdisch angebaut im Permafrostboden von North Dakota.

Beim TTIP, also dem «Transatlantic Trade and Investment Partnership» zwischen den USA und Europa geht es nicht nur um Kunstwein, das Freihandelsabkommen hat noch andere Qualitäten. Die Amis wollen, dass die Europäer ihre Standards senken bei der Arbeit, der Umwelt und den Lebensmitteln, um freien Zugang zu ihren Märkten zu erlangen. US-Konzerne wollen EU-Staaten auf Schadenersatz verklagen können, wenn sie meinen, dass staatliche Regelungen ihre Gewinne schmälern. Beispielsweise beim Weinbau.

Freihandel ist natürlich ein schönes Wort. Frei von - was? Von Originalität. Amerikanische Weine dürfen fortan die Namen Rhine und Moselle spazieren führen, ohne diese romantischen Täler jemals überhaupt gestreift zu haben. «This is a great late Burgundy from the Moselle River deep in the heart of ... Arkansas!» Ob die Weine bekömmlich sind? So bekömmlich wie Cl-Hendl, also Chlorhähnchen. Keiner weiss, ob die überhaupt «handlebar» sind.

Leider haben sich nirgends ausreichende Menschentrauben zusammengefunden, um dagegen zu protestieren. Wer einmal mit den Amerikanern freien Handel betrieben hat, weiss ein Lied davon zu singen. Die Indianer, zum Beispiel.

Thomas C. Breuer (Quelle: Nebelspalter)

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