Etwa 50 Prozent der chinesischen Bevölkerung werden nach dem Tod eingeäschert.
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Mittwoch, 13. August 2014 / 07:24:00
«Todes-Simulator» neue Attraktion in China
Shanghai/Berlin - «Samadhi - 4D-Erlebnis des Todes» ist ein morbides «Fluchtraum»-Spiel, das dramatische Spezialeffekte nutzt, um Spielern eine annähernd lebensechte Todes-Erfahrung zu bieten.
Die «Todes-Attraktion» Samadhi eröffnet im September 2014 und bietet den Besuchern eine Reihe von Herausforderungen, um den Tod spielerisch auszutricksen. Egal ob Gewinner oder Verlierer - in diesem Spiel erlebt jeder den Tod.
Der Tod lauert überall
Die Verlierer werden auf einem Förderband in eine nachgeahmte Verbrennungsanlage transportiert, wo heisse Luft und Lichtprojektoren für ein Einäscherungs-Erlebnis sorgen. Nach der Verbrennung werden die Teilnehmer in eine weiche, gebärmutterähnliche Kapsel befördert, die eine Wiedergeburt simulieren soll. «Bei diesem Todes-Simulator handelt es sich eher um makaberen Spass, der bei uns wahrscheinlich auf wenig Akzeptanz stossen würde. Selbst Geisterbahnen und Haunted Houses sind mit Spass und Amüsement verbunden. Der Tod hingegen ist eine ernste Sache, die mit Freizeitspass nichts zu tun hat», so Ulrich Müller-Oltay, Chef des Verbands Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen gegenüber pressetext.
Vorbereitung auf den realen Tod
Die Spiel-Gründer Rui Ding und Wei-ping Huang haben eine lange Zeit mit intensiver Recherche verbracht, um die Einäscherung für Besucher so real wie möglich darstellen zu können. Typischerweise erwartet diese Bestattungsmethode 50 Prozent der chinesischen Bevölkerung nach ihrem Tod. Das Gründer-Paar war sich zunächst unsicher hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz ihres Todes-Spieles. «Uns fehlt jegliches Verständnis für den Tod und die Angst davor kann für uns Menschen überwältigend werden», so Ding.
Um den potenziellen Erfolg der Todes-Idee einschätzen zu können, haben Ding und Huang zuvor eine Spendenaktion einberufen, die auf grossen Anklang gestossen ist. «Es stellte sich heraus, dass sehr viele Menschen in China neugierig sind, was den Tod betrifft», erzählt Huang. Ding hofft, dass diese Todes-Erfahrung die Menschen dazu veranlasst, darüber nachzudenken, was sie mit ihrem Leben anfangen. «Wenn man Menschen mit dem Tod konfrontieren möchte, wären für den deutschsprachigen Raum vielleicht andere Möglichkeiten besser geeignet», meint allerdings Müller-Oltay im Gespräch mit pressetext.
bert (Quelle: pte)
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