Montag, 13. Januar 2014 / 15:58:00
Treibjagd in Rumänien wird zur traurigen Tradition
Zürich - Die opulente Jagdveranstaltung von Ex-Tennisstar und Geschäfts-Tycon Ion Tiriac ist mittlerweile «Tradition». Seit 2005 lädt Tiriac Anfang des Jahres namhafte Geschäftspartner und Freunde zur grausamen Gatterjagd nach Balc im Nordwesten Rumäniens.
Mit von der Partie waren am vergangenen Wochenende wieder Ex-Magna-Manager Siegfried Wolf und Fruchtsaftproduzent Franz Rauch.
Die prominente Gästeliste sowie das genaue Datum sind ein streng gehütetes Geheimnis - die Veranstaltung ist auch in Rumänien nicht unumstritten. 2013 kamen dabei rund 270 Wildschweine zu Tode, darunter auch viele Jungtiere. Gabriel Paun, Kampagnendirektor von «Vier Pfoten» über das sinnlose Blutvergiessen: «Zielsicherere Schüsse sind bei Treibjagden ein Zufall. Oft wird drei bis vier Mal auf ein Tier gefeuert, bis es nicht mehr laufen kann. Es vergehen oft viele qualvolle Minuten, bis das Tier gefunden wird oder seinen Verletzungen erliegt.»
«Stop Killing, play Tennis!»
Wie in den Jahren zuvor waren Aktivisten der internationalen Tierschutzorganisation auch heuer zur Stelle, um friedlich gegen das brutale Treiben zu protestieren. Unter dem Motto «Stop Killing, play Tennis!» spielten die Tierschützer vor den Toren des Areals Tennis. Auch die Wildschweine − verkleidete Aktivisten − kamen zu Wort und erklärten mittels grosser Banner die Jagd für abgeblasen.
«Diese Veranstaltung bekommt leider sehr viel Medienaufmerksamkeit. Wir wissen nicht, was Tiriac damit bezweckt. Was der Aussenwelt hier vermittelt wird, ist doch, dass einflussreiche Manager und Politiker Spass an Gewalt und dem Töten haben! Mit unserer Aktion wollen wir Ion Tiriac und seine Jagdgesellschaft erneut auffordern, Geschäftstreffen in einem ethisch akzeptablem und gewaltfreiem Rahmen abzuhalten», so Paun. Die Tierschutzorganisation fordert ausserdem den rumänischen
Minister für Umwelt und Forstwirtschaft auf, die Gatterjagd generell zu verbieten.
Im Zuge dieser Treibjagden wurden bisher rund 2000 Wildschweine getötet. Auch internationale Prominenz findet sich unter den Gästen , u.a. Wolfgang Porsche (Porsche AG), Klaus Mangold (ehemals im Vorstand von DaimlerChrysler) und Wolfgang Bernhard (Volkswagen).
li (Quelle: Vier Pfoten)
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