Nach Angaben des SLF war die Lawinengefahr in den Schweizer Alpen am Freitag erheblich. (Symbolbild)
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Freitag, 27. Dezember 2013 / 13:43:49
Lawinen fordern mindestens zwei Todesopfer
Wegen Lawinen sind in den Schweizer Alpen seit Donnerstag mindestens zwei Wintersportler ums Leben gekommen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden verletzt. Am Piz Nair im Oberengadin wurde ein 50-jähriger Mann abseits der Piste in die Tiefe gerissen und verschüttet.
Am Südhang des über 3000 Meter hohen Piz Nair waren zwei Skifahrer abseits der Pisten unterwegs, als sich die Lawine am Freitagvormittag 20 bis 30 Meter unterhalb des Gipfels löste, wie eine Sprecherin der Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage sagte. Sie bestätigte eine Meldung von 20minuten.ch.
Mitgerissen und verschüttet
Einer der Männer, ein 50-jähriger Schweizer, wurde vom Schnee 800 bis 1000 Meter in die Tiefe gerissen und verschüttet. Er konnte geborgen werden, verstarb aber kurze Zeit später im Spital, wie die Bündner Kantonspolizei am Abend in einem Communiqué mitteilte. Der zweite Mann, ein 35-Jähriger aus Deutschland, blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Ob die beiden Touristen die Lawine ausgelöst hatten, war nicht bekannt.
Der Piz Nair befindet sich im Skigebiet St. Moritz Corviglia. Auf den über 3000 Meter hohen Gipfel fährt eine Luftseilbahn. Eine zweite Lawine ging fast gleichzeitig auf eine Piste des Skigebietes Corviglia nieder. Diese Lawine hatte sich nach Angaben der Kantonspolizei im Gebiet Val Saluver oberhalb von Celerina gelöst.
«Bei der grossen Suchaktion mit Verschütteten-Suchgeräten und Sondierstangen wurden zum Glück keine Opfer gefunden», sagte Polizeisprecherin Anita Senti dazu. Auch bei dieser Lawine war nicht bekannt, wie sie ausgelöst worden war.
Verletzte am Jakobshorn und im Safiental
Eine dritte Lawine ging am Freitagmittag am Jakobshorn bei Davos GR nieder. Ein 35-jähriger Skifahrer, der in einer Dreiergruppe abseits der Pisten unterwegs gewesen war, wurde verschüttet, wie die Polizeisprecherin sagte. Er wurde verletzt in ein Spital geflogen. Die anderen Mitglieder der Gruppe blieben unversehrt.
Im Bündner Safiental wurde am Freitag im Gebiet Falätscha ein 30-jähriger Skitourengänger verschüttet und verletzt. Er wurde in ein Spital ausgeflogen. Die übrigen Mitglieder der Gruppe, in der er unterwegs gewesen war, blieben unverletzt.
Ein Todesopfer forderte auch eine Lawine im Gotthardgebiet im Kanton Uri. Das Unglück ereignete sich auf einer Zugangsroute zur südlich von Realp gelegenen Rotondohütte, wie die Kantonspolizei Uri am Freitag mitteilte.
Ein 27-jähriger Ire, der im Kanton Zürich wohnhaft war, war am späten Donnerstagabend im Gebiet der Hütte als vermisst gemeldet worden. Das Wetter und die Schneeverhältnisse verunmöglichten nach Polizeiangaben aber eine Suchaktion. Erst am Freitag wurde der Vermisste gefunden und tot geborgen.
Erhebliche Lawinengefahr
Die Rettungsflugwacht Rega hatte am Freitag Hochbetrieb wegen Wintersportunfällen, wie es auf Anfrage hiess. Bisher sechs Flüge waren wegen Lawinenunfällen erforderlich.
Nach Angaben des Schnee- und Lawinenforschungsinstituts (SLF) war die Lawinengefahr in den Schweizer Alpen am Freitag erheblich. Das entspricht der dritten von fünf Gefahrenstufen. Die Verhältnisse abseits von markierten Pisten waren heikel. Lawinen können selbst von einzelnen Sportlern ausgelöst werden oder spontan niedergehen.
Im Oberengadin und im Gotthardgebiet, wo sich die beiden tödlichen Lawinenunglücke ereigneten, fiel innerhalb der vergangenen drei Tage mehr als ein halber Meter Neuschnee.
ig (Quelle: sda)
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