Donnerstag, 12. Dezember 2013 / 10:35:00
Apps: User zahlen für Datenschutz gerne drauf
Boulder/Berlin - Smartphone-Nutzer zahlen bis zu fünf Dollar (ca. 4,40 Schweizer Franken) extra für eine App, die keine privaten Daten weitergibt und somit die Privatsphäre schützt, wie eine neue Erhebung der University of Colorado belegt.
Untersuchung weist zusätzliche Ausgaben von bis zu fünf Dollar nach
«The Value of Online Privacy» ist laut den Professoren Scott J. Savage und Donald M. Waldman die erste Untersuchung, die den monetären Wert erfasst, den Smartphone-Besitzer ihrer Privatsphäre beimessen.
«Für den Computer gibt es mittlerweile sowohl zu bezahlende als auch Open-Source-Schutzprogramme - Android bietet für Smartphones ebenfalls bereits einige kostenlose Ansätze», wagt Heiko Beinhofer, Datenschutzexperte und Mitarbeiter der Kedua GmbH in Berlin gegenüber pressetext einen Ausblick.
Investitionen in Privatsphäre
Die mehr als 1700 befragten Personen gaben an, dass sie bereit sind, im Schnitt 2,26 Dollar (ca. 2 Schweizer Franken) zu bezahlen, um ihren Browser-Verlauf vor fremden Augen zu verbergen. 4,05 Dollar (ca. 3,60 Schweizer Franken) ist ihnen der Schutz ihrer Kontaktliste wert und 3,58 Dollar (ca. 3,15 Schweizer Franken) die Privatheit ihrer Textnachrichten. Damit der Aufenthaltsort nicht weitergegeben wird, würden die Studienteilnehmer 1,19 Dollar (ca. 1,05 Schweizer Franken) investieren. Um Werbung loszuwerden, würden 2,12 Dollar (ca. 1,85 Schweizer Franken) ausgeben.
Generell zeigte sich, dass Nutzer mit mehr Erfahrung im Umgang mit Smartphones bereit sind, mehr für den Schutz ihrer Kontaktlisten und Textnachrichten zu bezahlen, als jene mit weniger Erfahrung. Junge Personen sind allgemein am wenigstens dazu bereit, für eine der angegebenen Schutzarten zu bezahlen.
Vorsicht geboten bei Apps
Der Experte rät bei Apps grundsätzlich auf Datenschutzbestimmungen und die erhobenen Daten zu achten: «Speziell bei iOS ist nicht sofort ersichtlich, welche das genau sind, sondern erst nach einigen Klicks. Allgemein ist die fehlende Auswahlmöglichkeit derzeit die grösste Problematik - ich muss entweder komplett zustimmen oder gar nicht, was dazu führt, dass ich die App nicht benutzen kann.»
ig (Quelle: pte)
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