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Carlo Schneider

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Mittwoch, 30. Oktober 2013 / 12:00:00

Fortschritt auf Amerikanisch

Was sagt Ihnen der einfache englische Satz «No taxation without representation»? Im Gegensatz zu Teilnehmern an einer TV-Quizsendung sind Sie als Leser des «Nebelspalter» nicht autorisiert, diese Frage ans Saalpublikum abzuschieben oder Ihre liebe Schwiegermama anzurufen.

Obwohl die alte Schnepfe ja sonst immer alles besser weiss. No, it's your turn! Your country asks you! Ersetzen Sie jetzt country durch «Nebelspalter» - und schon sind wir in medias res. Damit Sie nun aber nicht anfangen müssen, mittels Ihres megacoolen iPhones zu Wikipedia zu surfen, haben wir das bereits für Sie erledigt.

Nur noch mal zur Erinnerung: Wir hatten Sie gefragt, was Ihnen der Satz «No taxation without representation» sagt. Sie hatten daraufhin abrupt gebrüllt, dass Sie Ihr Geld für den «Nebelspalter» schliesslich nicht deshalb zum Fenster hinauswürfen, damit Sie in seinem Inneren mit dämlichen Fragen belästigt würden.

Ist ja gut, fangen wir halt anders an. Ganz modern im Sinne des Online-Journalismus, der epochale Massstäbe in Sachen Qualität geschaffen hat, stützen wir unsere Recherche zum Satz «No taxation without representation» aufs Www ab. Wir geben die vier Wörter in eine entsprechende Suchmaske ein und erhalten eine IT-gestützte Übersetzung, die sich gewaschen hat. Und die übrigens gleichzeitig, wie wir meinen, als repräsentativ für die unübertreffliche Güte der gegenwärtig grassierenden Online-Presse anzusehen ist.

Das erzielte Ergebnis, das unser topmodernes Elektronengehirn, vulgo PC, in erstaunlich kurzer Zeit ausspuckt, lautet: «Kein Taxieren ohne Erscheinung».

Was will uns nun dieses auf den ersten Blick etwas unübersichtlich wirkende syntaktische Gebilde sagen? Geht es vielleicht in Richtung mehr Sicherheit im Strassenverkehr? In der Art, dass eine Taxe ohne einen entsprechend ausgebildeten Fahrer am Steuer eine Gefahr darstellen könnte? Falsche Richtung.

Nehmen Sie nun unseren weiteren Hinweis «Teefeier», und graben Sie sich in den Tiefen Ihres lange zurückliegenden Geschichtsunterrichts einen Tunnel bis ins Jahr 1773 zurück.

Heureka - die Boston Tea Party! Da schmissen die zum Fasching als Mohawk-Indianer verkleideten Untertanen Ihrer Majestät Georgs des Dritten, König von England, eine Ladung Tee in den Hafen, da sie die kolonialistische Schnauze davon voll hatten, ständig Zoll an das Mutterland zahlen zu müssen, ohne irgendwas zu melden zu haben.

Wie nicht anders zu erwarten, war der King im Tower of London der Meinung, es fehle den amerikanischen Siedlern am nötigen Respekt vor der Krone von England etc. etc. - und die USA wurden gegründet etc. etc. Mit fürchterlichen Folgen bis in die Gegenwart.

Inzwischen aber zahlen die USA weder Teesteuern an England noch ihren Angestellten regelmässig Gehälter; wegen der immer wieder auftretenden Shutdowns (unser Computer übersetzt fachgerecht: «das Schliesshinunter») und von den Mohawks sind nur noch die Tomahawks übrig geblieben. Das sind herzhaft einschlagende Marschflugkörper, mit denen die Amis den vielen Achsen des Bösen zeigen, wo in westlichen Musterdemokratien à la USA der Hammer hängt: «Zack, bumm - wir polieren euch die Fresse!»

Und die (Boston) Tea Party, gibts die noch? Gott sei Dank, möchte man sagen. Und sie ist immer noch so fortschrittlich wie schon Ende des 18. Jahrhunderts, als sie ... - siehe auch unter: «Hafenstadt in Neu-England».

Diese sagenhafte Tea Party, die als eine ihrer Lichtgestalten nach wie vor die ehemalige Gouverneuse von Alaska, Mrs. Sarah Palin, vorzuweisen hat, die sich nach einigen Fehlschlägen in ihrer ehemaligen Kernkompetenz Familie & Moral aufs Finanzwesen verlegt hat.

Da die zu 99,9 Prozent linkslastige Weltpublizistik die Ziele der Tea Party - wie übrigens auch diejenigen der NPD, des Front National, des NSU sowie der SVP - stets kommunistisch verzerrt darstellt, hier eine nachweislich objektive Auflistung der bemerkenswerten Errungenschaften dieser fortschrittlichsten US-Bewegung:

  • Boston, 1773: Die österreichischen Vorfahren von Sarah Palin aus Braunau am Inn schmeissen Säcke mit verschimmeltem Tee in den Hafen unter heroischen Rufen wie: «Den Dreck soll doch der Staat bezahlen - wir nicht!»
  • Montag, 28. Oktober 1929, basierend auf den Standards amerikanischer Allgemeinbildung auch «Schwarzer Freitag» genannt: Börsencrash, Finanzkrise: Reaktion der an der Börse tätigen Vorfahren von Sarah Palin: «Den Dreck soll doch der Staat bezahlen - wir nicht!»
  • Diverse weitere schwarze Wochentage / Finanzkrisen: «s. o.»
  • Obamacare - Krankenversicherung für alle, auch für die untersten Gesellschaftsschichten. Reaktion der Tea Party: «Den Dreck soll doch der Dreck selbst bezahlen - wir nicht!»
  • Die USA erhöhen ihre maximale Verschuldungshöhe nach nationalem Belieben; die Tea Party spielt Monopoly mit der Regierung und denkt: «Den Dreck soll doch der Rest der Welt bezahlen - wir nicht!»

Übrigens: 1984 kam Sarah Palin bei der Wahl zur schönsten Frau Alaskas auf den dritten Platz - how beautiful you are: (Miss) America! 

Jan Peters (Quelle: Nebelspalter)

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