Dienstag, 2. Juli 2013 / 15:22:29
Bern, Oberland und Emmental
Ja, die Schweiz hat eine Bundeshauptstadt. Und nein, es ist weder Zürich
noch Genf. Bern hat zwar nicht so viel Geld wie das eine, keine Grenze
zu Frankreich und keinen so schönen Springbrunnen wie das zweite.
Dafür eine prächtige Altstadt - und darum herum einen ganzen Kanton
voller sommerlicher Highlights.
Immer mit der Ruhe. Dieses Motto scheinen die Berner mit der
Muttermilch aufzunehmen. Dabei hätten sie doch allen Grund,
Purzelbäume zu schlagen aus Begeisterung darüber, was die Stadt
und die Region, in der sie daheim sind, so alles zu bieten haben. Da
wären einmal die kopfsteingepflasterten Gassen, in denen sich auf
engstem Raum neben gemütlichem Gutbürgertum und dem politischen
Verwaltungsapparat eine übersichtliche aber quicklebendige
Kreativszene etabliert hat - mit Outputs von nationaler Relevanz,
von Kopfnicker-Rap bis Mundart-Schnulzen, von Poetry-Slam
bis zu Street Art mit Weltformat. Das Gurtenfestival, eine Art familientaugliches
Mini-Woodstock, behauptet seit 30 Jahren seinen
Stammplatz auf dem Hausberg und im Schweizer Openair-Kalender.
Letzteren bereichert der Kanton darüber hinaus mit dem
Greenfield sowie zahlreichen kleineren, aber nicht weniger feinen
und vor allem originellen Freiluft-Festivals. Solche, an denen zwar
keine fetten Sponsoren-Banner rumhängen, aber das Gebotene von
Herzen kommt.
Möchtegern-High-Society und Cervelat-Promi-Attitüde, das kommt
den Hauptstädtern um keinen Preis ins (Bundes-)Haus. Man gibt
sich, wie man ist und redet, wie einem der Schnabel halt so wächst.
Bond-Girl-Veteranin Ursula Andress kauft ihr Gemüse auf demselben
Frischmarkt wie der Gourmet-Koch und Frau Moser von
nebenan. Bundesräte essen ihre Rösti in Restaurants mit urchigen
Holztischen neben Otto Normalverbraucher. Und Popsänger, die
auch im grossen, fernen Zürich die Säle füllen, gucken die Auswärtsspiele
der Young Boys in derselben Gartenbeiz wie der Rössli-Stumpen-Raucher.
Ja, und natürlich ist da das Wasser. Kaum hat sie eine einigermassen
angenehme Temperatur erreicht, wird die Aare zur Lebensader.
Man trifft sich im Marzili zum Feierabendschwumm, auf dem Camping
Eichholz zum Pfadfinder-Nostalgiebarbecue oder auf dem
Zehndermätteli zum Sonntags-Picknick. Bis es mit dieser verflixten Temperatur allerdings endlich soweit ist, kann es je nachdem schon
einmal Spätsommer werden, denn da, wo die Aare herkommt, muss
man sich auch im Juli warm anziehen: Die Alpengipfel im Berner
Oberland thronen fast bis 4000 Meter hoch in der Landschaft. Sie
sind umweht von Legenden und Heldengeschichten - der Reichenbachfall,
das Jungfraujoch, die Eiger Nordwand? Wo für den urbanen
Stadtmenschen die Welt aufhört, fängt für den Outdoor-Freak
das Abenteuer erst an. Aus den hintersten Winkeln reisen sie an, die
Trekkinghosen-Träger, die sich in den Jugendherbergen zu Interlaken
auf den mit Blasen übersäten Zehen rumstehen - oder sich
im Liegestuhl erholen, vom ach so stressigen Alltag. Zum Beispiel
dem in Zürich oder Genf.
Extremsport-Mekka Region Interlaken
Manche Menschen brauchen den Nervenkitzel,
um sich lebendig zu fühlen. Für
Zeitgenossen, die Adrenalin als ihr Lebenselixier
verstehen, ist die Gegend um
Interlaken ein wahres Schlaraffenland.
Einerseits Ausganspunkt für Wandertrips
in die Jungfrauregion, anderseits perfekte
Basis für River Rafter, Bungee Jumper,
Gleitschirmflieger, Mountainbiker und
alles andere, wobei man sich sonst noch
den Hals brechen kann...
asu (Quelle: sommerguide.ch)
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